Turbulent, verrückt und komisch

Rätselraten um Amelia. Welche ist die Richtige? Oder ist es etwa keine der beiden Damen im blauen Kostüm? Foto: Staffel

Bad Homburg (ks). Das ältere Publikum der Volksbühne ist treu und verlässlich. In der Vorstellung am Sonntagnachmittag war das Kurtheater im Rahmen des Zulässigen gut gefüllt, und die Zuschauer erlebten die turbulente Kriminalkomödie „Valentinstag“, in der Autor Barry Crayton für manche Überraschung sorgte.

Die Geschiche fängt damit an, dass es dem erfolglosen Schriftsteller Lewis Paine (Christoph Winkelmann) nicht gelungen ist, sich das Leben zu nehmen. Er hat noch nicht verschmerzt, dass ihn seine reiche Frau Amelia verlassen hat. Auch deren Ex Nick (Kai Löhde) trauert ihr noch nach, obwohl auch er von ihr nicht gut behandelt wurde. Er hat sich aber längst mit Francine (Karin Maynadier) getröstet. Überraschend kündigt Anwalt Arnold (Rainer Kremin) an, dass Amelia am Valentinstag zurückkommen werde.

Aber die Feude von Lewis und Nick hält sich in Grenzen. Stattdessen verbünden sich die beiden Männer und beschließen, Amelia endgültig loszuwerden. Statt Amelia taucht jedoch eine Dame an der Seite von Anwalt Arnold auf, die ihr zwar täuschend ähnlich sieht, aber eben nicht Amelia ist. Unerwartet erscheint jedoch ein „schweigsamer Killer“ (Manfred Streeb), der bei dem turbulenten Hin und Her in der Wohnung von Lewis Versteck spielen muss und nicht zum Zuge kommt. Es ist schwer zu durchschauen, warum wer hinter wem her ist, zumal noch eine Polizistin auftaucht (Katharina Path), die ebenfalls nicht „echt“ ist.

Am Ende stehen mehrere Amelias auf der Bühne, alle im gleichen blauen Kostüm und mit der gleichen blonden Frisur. Die unsichtbare Amelia lächelt in gleicher Aufmachung in Öl auf ihre „Imitationen“ herab. Auch Barbara Becker hatte sich eingereiht, die als „resolute Dame“ ihren Auftritt hatte. Es war eine echte Farce, turbulent, verrückt und komisch, die gefallen hat und am Ende auch mit Beifall belohnt wurde. Unter der Regie von Sylvia van Bentum waren die Rollen gut besetzt worden, die auch für das Bühnenbild verantwortlich war. Hinter den Kulissen sorgte das engagierte Helferteam mit dafür, dass das Spiel flott über die Bühne gehen konnte.

Kultur



X