Über 500 plüschige Helfer für die Rettungsdienste

Bürgermeister Oliver Jedynak, Senatorin E. h. Karin Giersch und Branddirektor Daniel Gui-schard (v. l.) weisen die neuen Helfer an der Feuerwache ein. Foto: cg

Bad Homburg (cg). Wenn bei einem Notfall Kinder betroffen sind, ist es für Rettungskräfte nicht immer einfach. Oftmals haben sie Probleme, eine Bindung zu den jungen Patienten aufzubauen und ihnen ihre Ängste zu nehmen. Denn die Mädchen und Jungen sind in einer absoluten Ausnahmesituation. Deshalb bekommen die Rettungskräfte jetzt Hilfe von plüschigen Teddys, die ihnen den Umgang mit den Kindern erleichtern sollen.

Am Montag wurden in der Feuerwache an der Dietigheimer Straße über 500 sogenannte Rettungsteddys an die Feuerwehr und Rettungsdienste im Hochtaunuskreis übergeben.Gesponsort wurden die niedlichen Helfer durch die Stiftung Giersch, die bei der Übergabe von Stiftungsgründerin Senatorin E. h. Karin Giersch vertreten wurde. Die Stiftung wurde 1994 von dem Frankfurter Unternehmer Senator E. h. Professor Carlo Giersch und seiner Frau Karin gegründet und fördert Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, Forschung und Lehre sowie Kinder- und Jugendmedizin im Rhein-Main-Gebiet.

Bereits seit 2012 arbeitet die Stiftung Giersch eng mit dem Aktionskomitee Kind im Krankenhaus (AKIK) zusammen, ein Verein, der sich seit 1968 ehrenamtlich zum Wohle kranker Kinder und Jugendlicher engagiert. AKIK betreut Kinder in Krankenhäusern, die wenig bis gar keinen Besuch bekommen, und schenkt ihnen Zuneigung. Durch Einfühlungsvermögen und Zuwendung versuchen die Mitglieder von AKIK, den jungen Patienten ihre Ängste zu nehmen und ihren Aufenthalt im Krankenhaus so angenehm wie möglich zu gestalten. Dadurch soll der Genesungsprozess positiv begleitet werden.

Auch um die Angehörigen der Patienten kümmert sich AKIK. Aufmerksamkeit wird Geschwisterkindern geschenkt, indem Betreuer mit ihnen spielen, malen, lesen oder basteln. Der Verein AKIK ist bereits in verschiedenen Kliniken tätig. So zum Beispiel an der Universitätsklinik Frankfurt am Main, in der städtischen Klinik Frankfurt Höchst, im Clementine Kinderhospital oder auch im Bügerhospital Frankfurt. Durch die Kooperation von Verein und Stiftung Giersch wurde ermöglicht, dass die Rettungsteddys bei jedem Kindernotfall dabei sind. Mittlerweile haben die Plüschtiere auch in Polizeiwagen Platz genommen und fahren mit, wenn ein Kind involviert ist.

Die Rettungteddys sind ein fester und bedeutender Bestandteil der Rettungskette. Denn Kinder gehen sowohl physisch, aber vor allem auch psychisch anders mit Krankheit und Angst um als Erwachsene, sagt Dr. Anke Hilpisch, die Oberärztin an der Frankfurter Klinik für Kinderchirurgie in Höchst ist. Der Rettungsteddy soll daher den Notärzten und anderen Rettern helfen, das beteiligte Kind zu beruhigen. Es wird eine Vertrauensbasis aufgebaut, und die Kinder haben einen Freund an ihrer Seite, an den sie sich klammern können. Bei nicht akuten Fällen kann der Teddy dem Retter dazu dienen, dem Kind zuvor zu zeigen, was passieren soll. So kann zunächst ein Verband am Bären angelegt werden, damit die Mädchen und Jungen sehen, was auf sie zukommt. Zudem tragen die Rettungsteddys einen Anhänger, der AKIK als Ansprechpartner im Krankenhaus für Kinder und Eltern nennt und die ehrenamtliche Hilfe aufzeigt.

Im letzten Moment gerettet

Branddirektor Daniel Guischard berichtet, dass er sich vor Jahren beim Brand eines Hochhauses ganz in der Nähe der Feuerwache

einen solchen kleinen Helfer gewünscht hätte. „Wir haben mehrere Bewohner, darunter auch ein damals sechs Jahre altes Mädchen im letzten Moment retten und in Sicherheit bringen können. Das Feuer war aus unbekannten Gründen im Kinderzimmer ausgebrochen und zerstörte die komplette Wohnung der dreiköpfigen Familie“, so Guischard. „ Wie gerne hätten wir dem Kind mit einem Rettungsteddy Trost gespendet. Gut zu wissen, dass die Rettungsteddys nun immer mit dabei sind.“ Ganz herzlich für die Unterstützung bedankte sich Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak bei Senatorin Karin Giersch.

Sofort ins Herz schlossen die Kinder der Kita „Engelsgasse“ die ersten Teddys, die am Montag ausgepackt wurden. Die Jüngsten gaben den Teddys einen Namen und erkundeten mit ihnenp zusammen eines der Feuerwehrautos. „Die Teddys sind die Stars der Veranstaltung“, freute sich Jedynak.

Weitere Artikelbilder



X