Eine Woche im Zeichen der Mode

Ganz genau gucken sich die Mädchen die historischen Kleider an. Foto: hd

Bad Homburg (hd). Zu einem Jugendcamp hatte der Rotary Club Bad Homburg Kurpark in den Herbstferien eingeladen. Zum vielfältigen Angebot in diesem Jahr gehörte auch ein Workshop, der den Wandel von Mode und Tracht über die Jahrhunderte hinweg zeigte. Die Leitung hatte Ursula Grzechca-Mohr übernommen, die Chefin des Horex-Museums, in dem momentan das Schaudepot des Gotischen Hauses ausgestellt ist, das saniert wird. Von Montag bis Freitag verschafften sich die jungen Teilnehmer einen Einblick in die Textilsammlung des Museums und tauchten so in die Geschichte der Mode ein.

Mit Unterstützung von Claudia Huchtings, langjähriges Mitglied des Rotary Clubs, erlebten die Schülerinnen eine Reise in die Vergangenheit. So konnten die sieben teilnehmenden Mädchen zunächst an einer Nachstellung eines Waldenserkleids proben, wie sorgfältig man mit den Originalen umgehen muss. Denn über die lange Zeit kann der Stoff empfindlich und brüchig werden. Die Waldenser, die hauptsächlich im Homburger Stadtteil Dornholzhausen lebten, trugen traditionelle, jedoch auch einfache Trachten, die mit Seidentüchern zu gegebenen Anlässen wie beispielsweise dem Kirchgang, geschmückt werden konnten. Aber nicht nur die unmittelbare Umgebung wurde in Sachen Kleidung entdeckt: Auch die Schwälmer Tracht aus Nordhessen nahmen die Mädchen genauer unter die Lupe. Dabei erfuhren sie, dass die Länge der Bänder des Dutts aussagte, über wie viel Geld eine Familie verfügte. Das wohl spannendste Kleid war das Hochzeitskleid aus Tüll aus dem Jahr 1905, das durch seine Farbe auffiel: Ein schwarzes Hochzeitskleid sieht man nicht alle Tage.

Am besten aber gefiel den Mädchen das Verkleiden mit historischen Hüten. Außerdem lernten sie, wie man als Dame im 19. und 20. Jahrhundert richtig lief. Das Erarbeitete konnten Besucher der Bad Homburger Kulturnacht am Samstagabend im Horex-Museum bestaunen.



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