Im neuen Feuerwehrhaus erstmals Rückblick halten

Bad Homburg (eh). Erstmals während der Coronapandemie fand die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Dornholzhausen in Präsenz statt – und noch dazu im neuen Feuerwehrhaus in der Dornholzhäuser Straße. Wenn auch der Umzug erst vor Kurzem stattgefunden hatte, so hatte das Haus im Laufe des vergangenen Jahres immer mehr Gestalt angenommen. Die Mauern waren verputzt, die Hofflächen gepflastert und die Einrichtung der Räume geplant worden. Die Vorfreude motivierte alle, und als es endlich losging mit Sortieren, Ausmisten, Verpacken, Umziehen und wieder Einräumen, packten wirklich alle mit an. „Der Umzug in das neue Feuerwehrhaus gehört sicherlich zu den geschichtsträchtigen Tagen unserer Feuerwehr“, sagte Wehrführterin Angela Schlottmann.

Im Jahr 2021 wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Dornholzhausen 79 Einsätze abgearbeitet. Der Schwerpunkt der Einsätze lag deutlich bei technischen Hilfeleistungen. Die Anzahl an ausgelösten Brandmeldeanlagen, Fehlalarmen durch ausgelöste Heimrauchmelder und vor allem Bereitstellungsfahrten hat deutlich zugenommen. „Dies ist vor allem damit verbunden, dass wir seit 2020 wieder monatsweise im Wechsel mit Kirdorf bei Zug-alarm die Stadtmitte unterstützen und zufahren“, sagte Angela Schlottmann. Einer der besonderen Einsätze war der Werkstattbrand in der Siemenstraße. „Über viele Jahre endete für mich und viele unserer Kameraden das Jahr immer mit einem kurzen Innehalten an Silvester und vor allem mit einem Blick auf den Alarmempfänger kurz nach Mitternacht“, sagte die Wehrführerin. Das Jahr 2021 endete mit einem Feuerwehr-Paukenschlag um kurz vor 18 Uhr. Der vermeintliche kleine Werkstattbrand entpuppte sich schnell als hartnäckiger Großbrand. „Silvester bekam kaum einer so richtig mit. Unsere letzte Einheit kam morgens gegen 2 Uhr zurück, und die ersten Frühaufsteher lösten ab 6 Uhr die nächtliche Brandwache ab“, so Schlottmann.

Der Montag war, wie in den Vorjahren auch, in Dornholzhausen der „ungefährlichste Tag“ der Woche. Jeder vierte Einsatz fiel dagegen auf einen Samstag. An reinen Einsatzstunden wurden im Jahr 2021 durch die Wehr Dornholzhausen 1103 Stunden geleistet, dies entspricht gerechnet nach Acht-Stunden-Tagen 163 Arbeitstagen. Die Gesamtmitgliederzahl der Freiwilligen Feuerwehr Dornholzhausen ist 2021 mit 67 Personen stabil geblieben. Davon entfielen 31 auf die Einsatzabteilung, zehn auf die Minifeuerwehr, elf auf die Jugendfeuerwehr und 15 auf die Alters- und Ehrenabteilung.

Im Bereich Aus- und Fortbildung verbrachte die Wehr zusammengerechnet rund ein halbes Jahr im „Home-Schooling“. Trotz dem coronabedingten Ausfall vieler Lehrgänge auf Kreis und Landesebene wurden im Berichtsjahr insgesamt 35 Feuerwehrlehrgänge und Seminare von Mitgliedern der Einsatzabteilung mit Erfolg absolviert.

Jugendwartin Simone Brückner berichtete, dass die Jugendfeuerwehr auch 2021 von Corona begleitet wurde. „Während Maske tragen, Hände desinfizieren und Schnelltests schon längst unseren Alltag begleiten, fürchtete sich das Ausbilderteam jedoch ständig vor der eventuellen Nachricht ‚Ab sofort nur noch Onlineunterricht!‘“, sagte sie. „Aber immerhin konnten wir uns mit den Jugendlichen doch ein paar Mal im Feuerwehrhaus treffen und mit echten Geräten und Fahrzeugen üben.“ Auch die Leiterin der Minifeuerwehr, Jennifer Engelhaft, berichtete, dass die Jüngsten wegen Corona auf vieles verzichten mussten. „Trotz allem haben wir uns im Jahr 2021 an 21 Tagen und insgesamt 98,5 Stunden getroffen. Dazu zählen elf Übungseinheiten Brandschutzerziehung sowie 20 sonstige Gruppenstunden“, sagte sie.

Zum Ende der Jahreshauptversammlung wurde Sarah Kaffenberger zur Feuerwehrfrau und Paul Antonie zum Feuerwehrmann befördert. Zum Jugendfeuerwehrwart wurde Moritz Wagner ernannt. Verabschiedet wurden Simone Brückner und Alexander Winter. Geehrt wurden Sarah Kaffenberger und Paul Antonie mit den Vereinsehrennadeln der Stufe I. Die Vereinsehrennadel der Stufe II erhielt Lotto Wagner. Simone Brückner und Alexander Winter bekamen die Vereinsehrennadeln der Stufe III.

Karl Heinz Pflüger wurde für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Davon war er 42 Jahre aktiv; seit 2013 ist er Leiter der Alters- und Ehrenabteilung. Uwe Bubser erhielt die Silberne Floriansmedaille für seine 22-jährige Tätigkeit als Wertungsrichter. Simone Brückner und Alexander Winter erhielten die Goldene Floriansmedaille.

Stadtverordnetenvorsteher Dr. Alfred Etzrodt (2. v. l.), Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak (l.), der Leiter der Feuerwehr, Brandrat Daniel Guischard (r.) und Wehrführerin Angela Schlottmann (4. v. l.) mit Beförderten und Geehrten in der neuen Fahrzeughalle der Dornholzhäuser Feuerwehr. Foto: Sajak



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