Liederkranz-Sänger glänzen mit Mozarts Requiem

Bad Homburg (hw). Ein besonderes Erlebnis bescherte die SV Liederkranz-Germania Ober-Erlenbach den Besuchern ihres Frühjahrskonzerts. In der festlich beleuchteten Kirche St. Martin präsentierten Chor, Solisten und Orchester ein stimmungsvolles Musikerlebnis. Im Mittelpunkt des Konzerts stand das Requiem D-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart. Auszüge aus der Kantate BWV 127 von Johann Sebastian Bach sowie das „Ave Verum corpus“ von Mozart gaben diesem Werk einen würdigen Rahmen.

Mitwirkende waren außer der SV Liederkranz-Germania der gemischte Chor „Klangforum Marburg“, das „Ensemble Sansibel Marburg“, das Orchester der Musikschule Marburg sowie die Solisten Heidelore Kunz-Schmidt (Sopran), Anna Fiona Weiß (Alt), Mathias Rutt (Bariton), Erik Grätz (Bass) und Daniel Sans (Tenor). Die musikalische Gesamtleitung lag in den Händen von Chorleiter Daniel Sans. Er hatte es meisterlich verstanden, seine drei so unterschiedlichen Chöre zu einer Einheit zu formen, so dass ein harmonisches und stimmgewaltiges Ganzes daraus wurde. In der restlos ausverkauften Kirche mussten die zuletzt gekommenen Gäste sogar mit Stehplätzen vorliebnehmen.

Welchen Wink des Schicksals musste Wolfgang Amadeus Mozart wohl hinnehmen, als er im Alter von nur 35 Jahren während der Arbeit an seinem Requiem selbst verstarb? Nach einem produktiven Leben mit zahlreichen Werken wurde das Requiem nun zu seinem letzten Werk. Zu wissen, dass er an seiner eigenen Totenmesse arbeitete, musste ihn sehr berührt haben. Sein Requiem trägt alle Emotionen in sich, die der Tod auslöst: Angst, Wut, Verzweiflung, Traurigkeit, Hoffnung und auch Trost. Mozart stellte lediglich den ersten Satz vollständig fertig. Franz Xaver Süßmayr vollendete Mozarts Komposition anhand seiner Skizzen und Fragmente, und so zählt das Requiem bis heute zu Mozarts beliebtesten Werken.

Es ist für einen Laienchor aller Ehren wert, sich an ein Werk dieser Güte zu wagen. Es war viel Probenarbeit erforderlich, und alle Sänger investierten Fleiß und Enthusiasmus, um dieses Projekt zu einem guten Ende zu bringen. Dank der musikalischen Kompetenz von Chorleiter Sans, der mit Geduld und Können das Werk erklärte und den Sängern näherbrachte, war dies mehr als gelungen.

Die Freude und Begeisterung der Mitwirkenden war intensiv spürbar und übertrug sich bald auch auf die Zuhörer. Andächtige Stille und Spannung herrschte und ließ kaum mal ein leises Räuspern zu. Nach dem „Ave Verum corpus“ war es lange still in der Kirche bis sich die angestaute Spannung durch aufbrausenden Applaus schließlich löste.

Außer der SV Liederkranz-Germania tragen der gemischte Chor „Klangforum Marburg“, das „Ensemble Sansibel Marburg“, das Orchester der Musikschule Marburg sowie Solisten zum Gelingen bei.



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