184 Flüchtlinge aus der Ukraine in Bad Soden angemeldet

Bad Soden (bs) – Seit etwas mehr als einem Monat hält uns der Krieg in der Ukraine in Atem. Inzwischen sind fast 150.000 Flüchtlinge in Deutschland angekommen, davon haben sich 184 (Stand 24. März) bereits im Bad Sodener Bürgerbüro angemeldet. Martin Schellhorn, Leiter der Abteilung Kinder, Jugend, Senioren und Soziales innerhalb der Bad Sodener Stadtverwaltung, geht allerdings von einer deutlich höheren Zahl aus, da sich die Geflüchteten erst nach 90 Tagen offiziell anmelden müssen.

Seit vergangenen Montag werden dem Main-Taunus-Kreis jede Woche bis zu 120 Menschen zugeteilt, die zunächst in den Gemeinschaftsunterkünften des Kreises in Eppstein und Hofheim untergebracht und im Anschluss auf die einzelnen Kommunen verteilt werden. Dank der enormen Solidarität und Hilfsbereitschaft seitens der Bad Sodener Bevölkerung, konnte die überwiegende Zahl der Geflüchteten privat untergebracht werden. In einzelnen Fällen musste allerdings kurzfristig aufgrund von Corona-Fällen innerhalb der gastgebenden Familien umdisponiert werden. Zwei ukrainische Familien wohnen zurzeit in der städtischen Hausmeisterwohnung im Sauerbrunnenweg.

Im Gegensatz zur Flüchtlingswelle im Jahr 2015 stellt sich aktuell die Lage laut Sozialamtsleiter Martin Schellhorn etwas unübersichtlicher dar, da die Menschen vor der Verteilung auf die einzelnen Kommunen nicht in Sammelunterkünften, wie im Jahr 2015 in Gießen, aufgenommen werden. Das Team von Martin Schellhorn arbeitet derzeit fast rund um die Uhr daran, zunächst alle ukrainischen Flüchtlinge, die sich direkt an die Stadtverwaltung wenden, individuell zu betreuen. Hierzu gehören beispielsweise die Vermittlung von Begleitpersonen zu Wohnungsbesichtigungen sowie die Vermittlung von weiteren Hilfsangeboten und Dolmetschern.

Der Main-Taunus-Kreis, als für Geflüchtete zuständige Behörde, bietet neben einer finanziellen auch die medizinische Soforthilfe in Form von Behandlungsscheinen an. Darüber hinaus können sich Familien mit Schulkindern direkt an das staatliche Schulamt wenden und hier auch Integrationskurse belegen. Plätze für Kindergartenkinder werden – falls es die Kapazitäten zulassen – direkt in den Kommunen vergeben. Als zuständige Abteilung für die Bad Sodener Kindergärten hat das Team von Martin Schellhorn auch in den beiden städtischen Kitas bereits Plätze für ukrainische Kinder in der Planung berücksichtigt.

Spendenkonto der Stadt

Die Stadt Bad Soden hat ein Spendenkonto zur direkten Unterstützung von neu in Bad Soden ankommenden Flüchtlingen eingerichtet. Spenden, die unter dem Betreff „Ukraine“ bei der Taunus-Sparkasse unter der IBAN DE91 5125 0000 0004 0250 67 (BIC HELADEF1TSK) eingehen, werden dazu benutzt, in den ersten Stunden und Tagen unmittelbar z.B. mit Einkäufen zu unterstützen. Die Spenden helfen kurzfristig und ersetzen keinesfalls die staatlichen Sozialleistungen. Spendenquittungen werden von Abteilung 20 Finanzen und Controlling automatisch ausgestellt.

Unterbringungsangebote jetzt melden

Menschen, die bereit sind Flüchtlinge aufzunehmen, können sich bei Abteilung 50 melden. Dort werden alle Angebote gesammelt und koordiniert. Ansprechpartnerin ist Lolita Lesner unter 06196 208-234 oder per E-Mail an lolita.lesner[at]stadt-bad-soden[dot]de. Kreisweit gibt es für Privatpersonen, die Wohnraum anbieten möchten, folgende E-Mail-Adresse: wohnraumboerse-ukraine[at]mtk[dot]org.



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