Bad Soden (bs) – Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. In diesem Jahr hat Bad Soden am Taunus gleich einen dreifachen Grund, zu feiern: Seit 75 Jahren besitzt Bad Soden am Taunus Stadtrechte, seit 100 Jahren ist der Zusatz „Bad“ fester Namensbestandteil und bereits vor 175 Jahren erreichte der erste Dampfzug Soden. Diese drei Höhepunkte in der Geschichte der Stadt werden in diesem Frühjahr mit eigenen Ausstellungen und Festen gewürdigt.
Ortsjubiläen
Eine kleine Ausstellung im unteren Foyer des Badehauses präsentiert ab dem 29. April die Geschichte und Hintergründe der beiden Ortsjubiläen. Zeitgleich zeigt die Stadtgalerie die Ausstellung „175 Jahre Eisenbahn in Bad Soden am Taunus“ und lässt anhand von Exponaten, reichhaltigem Bildmaterial und Dokumenten die 175-jährige Bahngeschichte lebendig werden. Das große Bahnhofsfest am 22. Mai auf dem Bahnhofsgelände bildet den Höhepunkt des Jubiläumsfrühlings.
Seit 100 Jahren darf Bad Soden den Namenszusatz Bad offiziell nutzen. Bereits seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert schmückte man sich in Kurbroschüren und sonstigen Werbeanzeigen mit dem Zusatz Bad. Seit dem Jahr 1947 ist das Bad fester Namensbestandteil und Bad Soden kann diesen nicht mehr verlieren. Davor war das Prädikat an die Erfüllung bestimmter Kriterien geknüpft. Nach mehrfachen Anlaufschwierigkeiten gelang es der Gemeinde Bad Soden im Jahre 1947, Stadtrechte verliehen zu bekommen. Bereits 1926 hatte man sich darum erfolglos bemüht. Schon seit dem beginnenden 20. Jahrhundert wurde vor allem zu Werbezwecken gerne der Begriff Stadt verwendet. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte schließlich im Zusammenhang mit dem Flüchtlingszustrom als Folge des Zweiten Weltkriegs.
Eisenbahnjubiläum
Am 22. Mai 1847 erreichte ein Dampfzug erstmals Soden – dieses 175-jährige Jubiläum wird am 22. Mai 2022 mit einem großen Fest rund um den historischen Bad Sodener Bahnhof gefeiert. Der kleine nassauische Kurort erhoffte sich mehr Badegäste durch diese Bahnverbindung von Höchst am Main nach Soden am Taunus. Nur zwölf Jahre zuvor war die erste Eisenbahn auf deutschem Gebiet von Nürnberg bis Fürth gefahren.
1972 erreichte eine zweite Bahnlinie Bad Soden, die Limesbahn verband fortan den Taunus mit Frankfurt. Dies ist nun 50 Jahre her. Nur sechs Jahre später ging auf der gleichen Strecke die S3 an den Start, jetzt konnte der Reisende im FVV-Verbundnetz bis Frankfurt Hauptwache durchfahren, heute sogar bis zum Darmstädter Hauptbahnhof.
Ein besonderer Schatz ist das Bad Sodener Bahnhofsempfangsgebäude, das im Kern noch auf den Bau von 1847 zurückgeht und 2013 aufwändig denkmalgerecht saniert wurde. Auch hiervon wird die Ausstellung berichten. Abschließend soll ein Blick in die Zukunft gewagt werden. Er betrifft die alte Bahnstrecke Höchst-Soden, die zurzeit als RB 11 von der Hessischen Landesbahn betrieben wird.
Ab Dezember 2022 fahren Wasserstoffzüge, ohne Emission und geräuscharm, auf dieser Linie. Neues wird auch die momentan in Planung befindliche Regionaltangente West bringen, die ab Mitte des Jahrzehnts Bad Soden direkt mit dem Frankfurter Flughafen verbinden soll.
Das Programm zum Bahnhofsfest am 22. Mai 2022 wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Termine und Öffnungszeiten
Ausstellung 100 Jahre Bad und 75 Jahre Stadtrechte im Foyer des Badehauses, ab dem 29. April: Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 bis 18 Uhr; samstags 10 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr; sonntags 15 bis 18 Uhr.
Ausstellung 175 Jahre Eisenbahn in Bad Soden am Taunus, In der Stadtgalerie, 30. April bis 29. Mai 2022: Öffnungszeiten: mittwochs, samstags und sonntags, 15 bis 18 Uhr. Die Vernissage ist am 29. April um 19 Uhr.
