Engagierte Bad Sodenerin setzt sich tatkräftig für das Tierwohl ein

Bad Soden (bs/mk) – Die 58-jährige Bad Sodenerin Simone Ambronn kann sich an eine Zeit ohne Tierschutz nicht erinnern. Beide Eltern waren im Tierheim in Sulzbach aktiv und für Simone war es schon als Teenagerin normal, mit anzupacken. Heute ist sie sowohl im Tierheim Sulzbach als auch im Tierheim Kelkheim regelmäßig als ‚Gassigeherin‘ aktiv. Aber das absolute Herzensprojekt der Flugbegleiterin liegt weiter weg – nämlich im ländlichen Rumänien. Es geht um das Tierheim in Campulung, das man von Bukarest aus nach circa drei Fahrstunden erreicht.

„Ich war vor zehn Jahren das erste Mal vor Ort, nachdem ich einen Bericht über das Tierheim in einer Zeitschrift gelesen hatte und ich mir das anschauen wollte. Was ich dort gesehen habe, ließ mich nicht mehr los und ich wusste, ich muss helfen“, so Ambronn. Seitdem unterstützt sie das rumänische Tierheim und hat nicht nur die Hunde in ihr Herz geschlossen, sondern auch die Mitarbeiter vor Ort, die mittlerweile zu Freunden geworden sind.

Problem vor Ort lösen

Ambronns Arbeit läuft heute über den Verein Animas Pfötchenhilfe Campulung e.V. Der deutsche Verein hat das Ziel, den Betrieb des Tierheims in Campulung sicherzustellen, heißt, jeden Monat die Kosten für Tierfutter, Tierarztbehandlungen aber auch für die Löhne der Mitarbeiter zu übernehmen. Ambronn hilft aktiv mit, Geld- und Sachspenden zu sammeln und fährt mindestens einmal im Jahr nach Campulung. „In diesem Tierheim werden mehr als 750 Hunde versorgt. Leider sind Straßenhunde noch immer ein großes Problem in Rumänien, das ein sehr armes Land ist. Wir möchten das Problem aber vor Ort lösen – das ist Teil unserer Philosophie. Wir versuchen deshalb, die Menschen in Rumänien für das Thema Tierschutz zu sensibilisieren und über die Notwendigkeit von Kastrationen zu informieren. Ganz wichtig ist uns, dass wir jeden Samstag kostenlose Kastrationen anbieten. Jedes Jahr werden so 250 bis 300 Hunde und Katzen von uns kastriert“, betont Ambronn.

Aber nicht jedes Problem lässt sich vor Ort in Rumänien lösen. Ein solcher Fall ist der junge, fröhliche Hund Fredo. „Fredo leidet seit seiner Geburt an einer schweren Kniegelenkserkrankung beider Hinterbeine und kann deshalb nur unter starken Schmerzen laufen. Die Problematik lässt sich allerdings durch eine OP beheben und operierte Hunde können nach der Behandlung im Idealfall wieder fast normal laufen. Wir haben lange mit unserem Team in Rumänien diskutiert, ob es Sinn macht, Fredo in Rumänien zu operieren. Er braucht aber zwei Operationen innerhalb relativ kurzer Zeit und die Nachbehandlung inklusive Ruhigstellung, regelmäßiger Verbandswechsel und Physiotherapie war in Rumänien einfach nicht darstellbar. Der Vorstand von Animas Pfötchenhilfe hat deshalb entschieden, Fredo als Notfall nach Deutschland zu holen, um ihm hier eine Chance zu geben.“

Zurzeit ist Fredo auf einer Pflegestelle untergebracht und wurde auch schon erfolgreich am rechten Hinterbein operiert. Die Kosten für beide OPs stellen Animas Pfötchenhilfe aber vor eine große Herausforderung. Der Verein hat bereits Spendenaufrufe gestartet, aber Ambronn befürchtet, dass nicht genug Geld zusammenkommt. „Deshalb möchte ich heute alle tierlieben Menschen bitten, sich ein Herz zu fassen und Fredo mit einer Spende zu helfen. Jeder Euro hilft! Wir werden dann auf der Webseite von Animas Pfötchenhilfe berichten, wie es ihm geht“, appelliert Ambronn. Tierfreunde können daher Fredo durch eine Spende mit dem Betreff „Fredo“ auf das Konto der Animas Pfötchenhilfe, Konto: DE69 6829 0000 0012 0813 08 bei der Volksbank Lahr unterstützen.

Simone Ambronn in Campulung

Fredo erholt sich nach der ersten OP auf der Pflegestelle.Fotos: privat

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