Loderndes Blues-Feuer am Medico Palais

Bad Soden
(aks) – Verglichen mit den weltberühmten, eher ungehobelten Blues Brothers mit Hut und Sonnenbrille sind die blutjungen Musiker aus Osnabrück und Münster der Band „Bluesanovas“ eine Augenweide: Gut aussehend ohne Hut und Sonnenbrille - bei allen sitzt die Frisur perfekt. Für den Abend auf der Bühne hat sich Lead-Sänger Melvin Schulz in glänzendes Schwarz gehüllt, die anderen machen bella figura in modisch farbigen Sakkos, mit Weste und Krawatte. Höflich, politisch und gendertechnisch korrekt begrüßen sie ihr Publikum mit „Ladies and Gentlemen – und alles dazwischen“, um dann einen Sturm der Blues-Musik in allen Variationen loszutreten. Dabei entwickeln sie einen derart rasenden Groove, dass die Bühne zu zittern scheint. Ihr Blues-Feuer leuchtet lichterloh zur blauen Stunde und erfüllt das gesamte Parkdeck. 

Filipe Henrique alias de la Torre an der Gitarre, Nico Dreier am Piano, Philipp Dreier an den Drums und Tim Kirschke am Kontrabass und Bassgitarre geben alles. Der kraftstrotzende Sänger und Conférencier Melvin Schulz amüsiert leutselig und schlagfertig die Zuschauer und animiert zum rhythmischen Body Clappping.

Nicht nur die Hände wollen klatschen, sondern der ganze Körper vibriert und will nicht mehr still sitzen. Die einen tanzen Rock’n’roll, der Rest energischen Freestyle. Auch Solo-Improvisationen im einvernehmlichen Dialog miteinander machen die Musik der „Bluesanovas“ so einzigartig und lebendig – Musik als Hommage an Elvis, Eric Clapton, die Rolling Stones und viele afroamerikanische Musiker der ersten Stunde wie Bessie Smith, Muddy Waters, John Lee Hooker. Der Blues entstand auf den Baumwollfeldern im Süden der USA und wurde zur Musik der Sklaven, die wehmütig, „blue“, von Liebe, Leid und Sehnsucht erzählt.

Im 21. Jahrhundert sind es Bands wie „Bluesanovas“, die den Blues als „Alter Blues“ neu und lebendig verpacken. Sie gelten als „Hoffnung für die Zukunft des Blues“ (Blues Magazine) und wurden mehrfach ausgezeichnet u.a. für das beste deutsche Blues-Album. Ihr Retro-Style reloaded lässt viele Beine an diesem Abend zappeln.

Der Name der Band setzt sich zusammen aus Blues und Supernova und Casanova(s) – also doch! Die musikalische Kunst der Verführung beherrschen die fünf Jungs aus dem Effeff!

Endlich Sommer, endlich Open-Air, Bad Soden war an diesem Abend mit klangstarkem Blues der Zukunft die ganze Welt.

Das nächste Sommerlounge-Konzert findet am 21. August statt mit der Band „CNO Live“. Organisiert und veranstaltet werden die Sommerlounge-Konzerte von der Stadt Bad Soden. Weitere Informationen unter www.bad-soden.de.



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