Ein ordensgeführtes Pflegeheim in Bad Soden:St. Elisabeth feiert hundertjähriges Bestehen

Gruppenfoto bei den Feierlichkeiten zum Jubiläum der Thuiner Franziskanerinnen in Bad Soden: unten in der Mitte Schwester Emanuele, die Leiterin von St. Elisabeth, links daneben die Provinzoberin Schwester Maria Angelis, die zu Gast war. Insgesamt sechs Ordensschwestern der Kongregation sind in Bad Soden tätig.Foto: Natalie Diehl

Bad Soden (nd) – Am vergangenen Samstag, dem 7. Oktober, wurde im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Bad Soden, geführt von Thuiner Schwestern, ein besonderes Jubiläum gefeiert – das 100-jährige Bestehen der Einrichtung. Zu diesem Anlass wurde von den Schwestern und Mitarbeitern ein zweitägiges Fest ausgerichtet, bei dem alle auf ihre Kosten kommen sollten. Begonnen wurde einen Tag zuvor, am Freitagvormittag, mit einem Festgottesdienst mit dem Limburger Weihbischof Thomas Löhr und den Provinzoberen des Ordens, nachmittags wurde in einem großen Festzelt mit den Bewohnern der Einrichtung und deren Angehörigen zelebriert. Am Samstagnachmittag wurde mit den Mitarbeitern und deren Familien gefeiert.

Geleitet von Thuiner Franziskanerinnen

Die Kongregation der Franziskanerinnen vom heiligen Märtyrer Georg zu Thuine wurde 1869 von Mutter Anselma Bopp gegründet – das Generalmutterhaus hat seinen Sitz bis heute in Thuine im niedersächsischen Emsland. Die katholische Ordensgemeinschaft ist in zehn Ländern tätig und hat mehr als tausend Mitglieder. Sie lebt nach den Regeln des heiligen Franz von Assisi und betätigt sich im Bildungs- und Sozialwesen.

Gegründet als Kinderkurheim

Da die Kongregation Frauen und Mädchen außerhalb von Niedersachsen die Möglichkeit geben wollte, dem Orden beizutreten, wurde auch in Hessen ein Ordenshaus gegründet. Die Wahl fiel auf Bad Soden und am 7. Oktober trafen die ersten drei Schwestern dort ein. Die Suche nach einem geeigneten Gebäude gestaltete sich schwierig und schließlich entschied man sich für ein ehemaliges russisches Hotel. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den bisherigen Mietern, was laut Einrichtungsleiterin, Schwester M. Emanuele, zu einem „regelrechten Spießrutenlauf über den Hof“ führte, konnten die Schwestern schließlich das Gelände sanieren. Gegründet wurde St. Elisabeth, benannt nach der heiligen Elisabeth von Thüringen, als Kinderkurheim und über die Jahre wurden dort zahlreiche Kinder betreut – als es jedoch in den 70er Jahren aus der Mode kam, seine Kinder in Kur zu schicken, kamen nur noch einige Kurgäste und vor allem Tagesgäste aus Frankfurt.

Es wurde beschlossen, den Schwerpunkt anders zu setzen. So wurde die zusätzliche Einrichtung, die in Frankfurt bestand, geschlossen, und im Jahr 1993 in Bad Soden der Grundstein für ein Alten- und Pflegeheim gelegt. Im Jahr 1995 zogen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner ein. Liebevoll und würdevoll kümmern sich die sechs Ordensschwestern und die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die 55 Bewohner. Im Mittelpunkt ihres Handelns steht der Mensch mit seiner Geschichte, seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Die Warteliste ist – mit rund 500 Bewerbungen – lang.

Strahlende Gesichter

Laut Schwester Emanuele Mansfeld, der Leiterin der Eintrichtung, ist St. Elisabeth das einzige ordensgeführte Pflegeheim in der Umgebung. Schon ihre Vorgängerin, Schwester Gabrielis, hatte sich auf die Jubiläumsfeier gefreut und sie vorbereitet, zum Beispiel ließ sie die Chronik von Sütterlin in lateinische Schrift übersetzen. Nach ihrem Tod im letzten Jahr übernahm Schwester Emanuele die Heimleitung.

Bei den Feierlichkeiten war den Bewohnern anzumerken, wie sehr sie das Fest genossen. Professor Susanne Czech-Winkelmann, die auch die Chronik übersetzt hatte, hielt eine Rede zur Geschichte der Einrichtung, die auf großes Interesse stieß. Danach sorgte ein Alleinunterhalter für Stimmung, es wurde gelacht, geklatscht und getanzt. Viele Angehörige und Bewohner bedankten sich bei den Schwestern für den gelungenen Tag. Das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth ist ein sicherer Hort für Senioren und Pflegebedürftige – wie gut sie dort aufgehoben sind, sah man an ihren strahlenden Gesichtern.

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