„Spaziergänge“ im Kunstkabinett Bad Soden

Christiane Knorth vor ihren faszinierenden WerkenFotos: Schaller

Bad Soden (es) – Magisch anziehend sind die Naturbeobachtungen der Künstlerin. Hineingezogen in Wiesen und Wald – man meint es zu kennen, aber hier mit Pinselstrich, Spachtel und Farbe – wird dem Betrachter die Natur neu vor Augen geführt. Ca. 20 Exponate hat Christiane Knorth ausgewählt. Sie, die sich mit der Kamera im Raum Hofheim auf die Suche macht, um besondere Naturbeobachtungen festzuhalten, hat in ihren Bildern den Zauber vor unserer Haustür eingefangen. Ihre Liebe gilt dem Wald. Der Spaziergang nimmt uns mit hinein in das Licht, das durch die Bäume bricht und jeden Baum, Strauch, jede Blüte und das Gras zum Leuchten bringt.

An einer Wand hängen fünf großformatige Baumbetrachtungen. Der Blick geht von unten nach oben in die Krone. Sommer und Winter zeigen sich in der Beschaffenheit der Rinde und dem Geäst. Es sind detaillierte Studien. Die Bilder der Hofheimer Künstlerin verführen zum Innehalten, um die Weite des Augenblicks zu erfassen oder zur Nahbetrachtung, um die wie zufällig dahingetupften Details zu entdecken.

Ein Waldrand, mit üppigem rosa-violetten Fingerhut bestückt, lässt erst bei näherem Hinschauen erkennen, dass die hellen „Lichtpunkte“ ein Meer von weißen Schmetterlingen sind, die sich auf den Blüten niedergelassen haben. Eine kleine sonnenbestrahlte Lichtung – da, ein Spinnennetz im Morgentau. In der farbintensiven herbstlichen Blätterdecke – ein aufrechtstehender Pilz. Betrachter werden dazu angeregt, beim nächsten Spaziergang genauer hinzuschauen. Neu ist es für die Künstlerin, sich mit dem Wolkenbild über den Wiesen zu beschäftigen. Eine Herausforderung und in zwei bis drei Bildern bereits zu sehen. In Maltechniken geschult, ermutigt und begleitet wird die frühere Goldschmiedin seit fünf Jahren von dem bekannten Kelkheimer Künstler Yuriy Ivashkevich. Hatte man die Bilder bereits betrachtet, so vervollständigten die Klänge für Klavier und Querflöte die gewonnenen Eindrücke. Zwei Eigenkompositionen des Pianisten Heinz Reichert zum Thema Meditation und Sommerfrische brachten die Natur mit Klang ins Badehaus. Die einfühlsame Rede hielt ein Freund der Künstlerin, Reinhold Schultheiß.

Im Kunstkabinett ist erst die dritte Ausstellung der Künstlerin zu sehen, aber ganz sicher werden weitere folgen, was ihr sehr zu wünschen ist.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 24. August zu den bekannten Öffnungszeiten im Badehaus Bad Soden.

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