St. Katharina-Kirche - Portalfenster als Motiv der Weihnachtsmarke

Bad Soden (Sc) – Andächtig knieen Maria und Josef neben dem neugeborenen Christus, der seine Arme ausbreitet – es ist ein anrührendes Motiv, das die diesjährige Ausgabe der „Plusmarkenserie Weihnachten“ der Deutschen Post ziert. Diese bekannte Szene aus der Weihnachtsgeschichte entstammt dem Portalfenster der Pfarrkirche St. Katharina, weshalb sich die Bürger Bad Sodens in diesem Jahr über ganz besondere philatelistische Weihnachten freuen können. Wer den schönen Brauch des Weihnachtskartenversandes auch oder gerade wegen dieser besonderen Zeiten weiterführen oder vielleicht wiederaufleben lassen möchte, kann seine Briefe in diesem Jahr mit einer ganz besonderen Briefmarke, mit viel Lokalkolorit, frankieren. Als die Deutsche Post ihre diesjährigen Motive für die Weihnachtsbriefmarke mit Zuschlag vorstellte, war die Freude in Bad Soden groß. Die Weihnachts-Wohlfahrtsmarke-Marke mit einem Wert von 0,80 Euro + 0,40 Euro Zuschlag trägt in diesem Jahr den Titel „Kirchenfenster – Geburt Christi“ und zeigt als Motiv einen Ausschnitt aus dem Portalfenster der St. Katharina-Kirche in Bad Soden.

Das Motiv, welches die Geburt Christi als Thema hat, wurde unter vielen Alternativen durch eine Kommission ausgewählt und als sogenannte „Wohlfahrtsmarke“ aufgelegt. Neben dem Portowert in Höhe von 80 Cent entrichtet der Käufer einen Aufschlag von 40 Cent pro Marke, der in voller Höhe der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. zugutekommt. Die Weihnachtsmarke ist am 2. November in einer Auflage von 5,8 Millionen Exemplaren erschienen und kann seitdem in jeder Poststelle erworben werden.

Als ihn das Bundesfinanzministerium über die Entscheidung informiert habe, sei er völlig überrascht gewesen, sagte Pfarrer Alexander Brückmann, der sich sehr über die unverhoffte „Werbung“ und das besondere Ereignis freute. „Eine solche Überraschung gibt es nicht gerade jeden Tag“, waren seine erfreuten Worte. Allerdings könne das Fenster ein bisschen Unterstützung auch gut gebrauchen. Es sei in die Jahre gekommen und eigentlich stünde eine umfassende Sanierung an, so Pfarrer Brückmann. Die Kosten der anstehenden Restauration würden allerdings im sechsstelligen Bereich liegen. Dass die Briefmarke in Bad Soden und Umgebung einen reißenden Absatz finden wird, steht für ihn schon heute außer Frage. „Wir selbst werden die Marke auf jeden Fall in größeren Mengen ordern, um sie zu nutzen“, so Brückmann. Auf diesem Wege wird die Pfarrei mit ihrer Weihnachtspost auch die Wohlfahrtsverbände zur Weihnachtszeit unterstützen.

Das Portalfenster am Haupteingang der Kirche, das zahlreiche Szenen und Figuren aus dem Alten und Neuen Testament darstellt, ist nach einem Entwurf des bedeutenden niederrheinischen Glasmalers Johannes Beeck (1927-2010) entstanden. Er schuf in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Fenster für über 360 Kirchen, Kapellen und Profanbauten im In- und Ausland. Gefertigt wurde das Fenster von der Firma Gustav Schröder in Frankfurt. Es besteht aus rund 13 000 einzelnen Glasstücken, die in 59 Feldern zu einem farbenprächtigen Bild zusammengefügt sind. Das Motiv mit der Geburt Christi ist das erste im inneren Bilderzyklus, der unten links neben dem Portal beginnt. Das Fenster ist ein besonders schönes Beispiel für die festliche und manchmal mystische Wirkung, die von Glasmalereien ausgeht, wenn sie bei Sonnenlicht in leuchtenden Farben erstrahlen. Die einzigartige Strahlkraft des Fensters umgibt die christlichen Motive mit einer festlichen Stimmung und war somit wie geschaffen für die angestrebte symbolische Darstellung der Weihnachtsgeschichte.

Das Bistum Limburg plant darüber hinaus - begleitend zur Sonderbriefmarke - eine Bastelvorlage mit dem entsprechenden Motiv für Kinder. Außerdem soll es ein Ausmalbild zum Download und eine Art Windlicht für Senioren geben.



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