Von uns für euch – Band „Juli“ rockt Bad Soden

Bad Soden (aks) – An diesem Samstagabend im September ist es so sommerlich heiß wie im Juli. „Juli“, das ist auch der Name der Pop-Rock-Band aus Gießen, die an diesem Tag zu einem Open-Air-Konzert in den Neuen Kurpark nach Bad Soden gekommen ist. Eingeladen hat sie Stefan Messer, der Inhaber der Firma Messer, anlässlich der 125-Jahr-Feier des in Bad Soden ansässigen Unternehmens. Messer ist der weltweit größte familiengeführte Industriegase-Spezialist. Schon vor Jahren erfreute der Musik-Liebhaber und Mäzen Stefan Messer die Stadt mit Open-Air-Konzerten von Milow und Cassandra Steen.

„Heute wird ein guter Tag“

Es ist auch sein Dankeschön an die Menschen: Alle Bad Sodenerinnen und Bad Sodener haben freien Eintritt. Überall tummeln sich Eltern mit Kindern und Jugendliche. Die Kleineren auf den Schultern ihrer Väter haben den besten Blick auf die Bühne. Für Senioren und Rollstuhlfahrer wurde eigens ein Zelt mit Sitzplätzen reserviert. Der Andrang an den zahlreichen Foodtrucks ist groß – mit Pommes oder Burritos in der Hand lässt es sich zwar schlecht klatschen und mit vollem Mund nicht mitsingen, aber der kulinarische Genuss hat eben auch Priorität auf einem Pop-Festival.

Schon das Intro der beliebten und bekannten Band und die Liedzeile „Heute wird ein guter Tag“ machen Lust zu tanzen, mitzusingen und zu träumen. Die gute Laune ist ansteckend: Heute ist ein guter Tag! Nicht nur mitreißende Rock-Rhythmen, auch besinnliche Balladen machen die Musik von Juli so eingängig und verführen zum Tagträumen: Der Song „Insel“ sei „so eine Art Erste-Hilfe-Nummer zum über den Urlaub hinweg Träumen“, plaudert Juli-Sängerin Eva Briegel am Mikro. Der Urlaub sei vielleicht vorbei, aber der Sommer noch nicht. Der Sonnenuntergang in rötlichem Schein hinter den majestätischen Bäumen unterstreicht das romantische Sommer-Feeling im grünen Park. Der tosende Applaus nach jedem Song lässt die Künstler strahlen: „Ihr seid klasse.“ In lässiger Cargo-Hose, weißem T-Shirt und streng nach hinten gebundenen Haaren steht Eva Briegel mädchenhaft anmutig auf der Bühne. Ihre einzigartige Stimme, bestens begleitet von ihrer Band mit Jonas Pfetzing (Gitarre), Simon Triebel (Gitarre und Gesang), Andreas Herde (Bass) und Marcel Römer (Drums), macht den Auftritt zu einem unvergesslichen Musikerlebnis. Ihr neuer Song „November“ – der ja „garantiert kommt“, sagt Eva Briegel, „wenn wir alle wieder gemütlich auf der Couch sitzen“– klingt ein wenig wehmütig bei dem Gedanken an die dunkle Jahreszeit. Auch das Lied an die „Wolke“ verführt das Publikum zu stillen und besinnlichen Augenblicken: „Wir zwei auf der Wolke, immer noch so, wie es früher war ... unter uns der Regen …“

Dann legt Juli los mit ihren Chart-Hits von 2004, die wirklich jedes Kind kennt: „Die perfekte Welle“ und „Geile Zeit“. Die Leadsängerin heizt den Zuschauern ein und fordert sie zum Mitsingen auf. Das klingt in der Menge gut und vor allem textsicher, die Jüngeren sind mit Herz und Stimme dabei. „Ich liebe dieses Leben“, das Motto ist ansteckend und elektrisiert die Fans, die mit erhobenen Händen der Band ihre Begeisterung zeigen möchten. So plaudert die Sängerin aus früheren Zeiten, als sie in Gießen „mit alten Karren oder der vom Opa“ einfach losgefahren seien und in die Sterne geschaut hätten. Sie malten sich ihre Zukunft aus, „vielleicht Lehramt oder doch was mit Musik?“ Eva Briegel und ihre Bandmitglieder haben ihren Traum gelebt, ein erfolgreiches Kapitel der deutschen Musikgeschichte geschrieben mit Songs, die viele Herzen erobert haben. Ihre Botschaft: „Es lohnt sich zu träumen, irgendwann wachen wir auf und die Haare sind grau. Ein überwältigendes „Jaa“ schallt ihr entgegen auf ihre Frage: „Haben wir uns in Eure Herzen gespielt?“

Nach einer Zugabe ist nach eineinhalb Stunden Schluss, und da steht Stefan Messer und fragt mit einem Grinsen, ob er auch noch etwas singen soll. Auch er wird bejubelt, die Dankbarkeit ist groß. „Wir tanzen auch“, schmunzelt er, und meint es sicher nicht ernst. Doch direkt vor der Bühne legen Mutige ein lustiges Tänzchen hin. Sie strahlen: „Bad Soden ist die liebenswerteste Stadt, die man sich wünschen kann!“

Auch Bürgermeister Frank Blasch steht in der ersten Reihe. Vereine der Stadt leisten an diesem Spätsommertag mit kalten Getränken einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Fests, so beschreibt es Holger Baumbach, Vorstand des Bad Sodener Fußballvereins „Club 21“, der 2021 gegründet worden ist um Kinder und Jugendliche in Coronazeiten auf das Fußballfeld zu locken. Vertreten ist auch der Verein „Bad Soden hilft“, dessen Einnahmen Bedürftigen zugutekommen.

Als weiterer Höhepunkt der 125-Jahr-Feier wird im Oktober ein eigenes Messer-Musical unter der Regie der Essener Folkwang Universität der Künste aufgeführt.

Spielten am vergangenen Samstag auf Einladung der Messer Group ein Open-Air-Konzert in Bad Soden: die Band „Juli“ mit Sängerin Eva Briegel. Fotos: Anne-Katrin Sura

Menschen aus Bad Soden haben freien Eintritt: Fünftausend Zuschauer kommen in diesen Genuss.

Sängerin Eva mit Bürgermeister Frank Blasch.



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