Beeindruckende Fotoausstellung der Deutschen Börse

Die Besuchergruppe aus Eschborn ist zu Beginn der Führung durch die Ausstellung „Vivian Maier – Street Photograher“ in der Deutschen Börse zu sehen. Frau Palade gibt eine Einführung in das Werk. Foto: Reinhard Birkert

Eschborn (ew). Die aktuelle Fotoausstellung in der Deutschen Börse trägt den Titel „Vivian Maier – Street Photographer.“ Auch zum Besuch dieser neuen Ausstellung hatte Reinhard Birkert wieder eingeladen und 18 Eschborner Bürger hatten sich dazu angemeldet. In der neuen Fotoausstellung werden über 140 Arbeiten von Vivian Maier präsentiert. Sie geben einen kleinen Einblick in das fotografische Werk, das Vivian Maier mit ihrer individuellen Art und Weise der Fotografie geschaffen hat.

„Auf ihren Streifzügen durch Städte und besondere Orte hat sie über 120 000 Negative, aber auch Super-8- und 16-Millimeter-Filme erstellt, die aber nie veröffentlicht wurden und alle in einem gemieteten Container lagerten.Zu Lebzeiten blieb ihr Schaffen völlig unbekannt, erst 2007 entdeckte ein junger Historiker eher zufällig das umfangreiche Lebenswerk“, gibt Birkert wieder.

Wer war Vivian Meier (1926-2009)? Mehr als vier Jahrzehnte arbeitete sie als Kindermädchen in verschiedenen Familien in New York und Chicago. Während dieser Zeit und danach fotografierte die unablässig: Straßenszenen, Porträts, Stillleben und Landschaften. Sie selbst hatte keine Familie gegründet. Die Eltern trennten sich früh. Beruflich war sie aber immer in Familien eingebunden.

Vivian Maier dokumentiert auf ihren Fotos Momentaufnahmen ihrer Umgebung. Auf ihren Streifzügen war sie stets auf der Suche nach dem Unbemerkten und dem mehr Zufälligen. Deshalb stehen im Zentrum vor allem kurze Begegnungen mit Fremden im öffentlichen Raum. Gleichzeitig hat Maier unzählige Selbstporträts gemacht – mit ungewöhnlichen Perspektiven. Man gewinnt den Eindruck, dass sie mit der Kamera auf der eigenen Identitätssuche war und die Begegnung mit vielen Menschen suchte. Obwohl sie eine Straßenfotografin war, sind ihre Fotos überlegt, gestaltet und mehr als ein „Schnappschuss“.

„Die fotografischen Arbeiten laden ein, über diese jeweilige Szene nachzudenken, sich ein Stück in den Moment hineinzuversetzen“, so Reinhard Birkert.

Frau Palade führte die Besuchergruppe mit großer Sachkenntnis durch die Ausstellung und erläuterte zahlreiche Details der Fotos.

Mit der „Deutschen Börse Photography Foundation“ gibt es in Eschborn eine Institution, die hochkarätige fotografische Kunstausstellungen in den eigenen Räumen präsentiert. Die Bürgerschaft kann diese Ausstellungen kostenlos besuchen. Als gemeinnützige Stiftung verfügt sie über eine international beachtete Sammlung von über 2000 fotografischen Arbeiten. 



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