„CityPilot“-App meldet freie Parkplätze

Sie diskutieren die Vorteile und ebenso die Erfordernisse der neuen Sensoren zu ihren Füßen: Bürgermeister Adnan Shaikh, Heike Mühlhans (ivm), Philipp Altinsoy (Frankfurt UAS), Andreas Gilbert ( Beauftragter für Nahmobilität der Stadt Eschborn), Olaf Bender (urban mobility systems), Sebastian Herter (Smart Mobility System), Nils Böttge (ivm) (v.l.). Foto: Stadt Eschborn

Eschborn (ew). In Eschborn wurden Park+Ride-Stellplätze mit Sensoren und Solar-Gateways ausgestattet. In Zukunft sollen per App Parplatzsuchende ihr Auto gezielt zu freien Plätzen steuern können. Ob und wie gut das funktioniert, untersucht jetzt das Projekt "P+R-Aktuell“.

Im Rahmen des vom Bundesverkehrsministerium geförderten Pilotprojekts „P+R-Aktuell“ wurden in den vergangenen Wochen insgesamt 330 Bodensoren aufgeklebt. Diese Sensoren zeigen die Parkraumbelegung an den P+R-Anlagen an den Bahnhöfen Eschborn Süd, Eschborn Bahnhof und Eschborn-Niederhöchstadt an. Sie erfassen, ob ein Stellplatz frei oder belegt ist und senden diese Information über ein sogenanntes Gateway an die zentrale Datenplattform, in der die Daten zu Auslastungsinformationen weiterverarbeitet werden. Daten, um welches Fahrzeug es sich handelt oder welches Kennzeichen es trägt, werden nicht erhoben. Visualisiert und kostenlos abrufbar sind die Informationen über die App „CityPilot“. Hier können Verkehrsteilnehmer bereits vor der Abfahrt sehen, ob und wo ein Stellplatz frei ist.

„Eine intelligente Verkehrssteuerung ist zukünftig nur möglich, wenn entsprechende Daten zur Verfügung stehen. Parksensoren sind ein Baustein für die Digitalisierung im Bereich Mobilität und zum Weg zur Smart City“, findet Bürgermeister Adnan Shaikh. „Die Park+Ride-Anlagen in Eschborn werden aufgrund der Nähe zu Frankfurt sehr gut angenommen. Der Bahnhof Eschborn Süd gehört sogar zum Tarifgebiet von Frankfurt und ist daher besonders attraktiv für Pendler. Durch die Ausstattung der Stellplätze mit Parksensoren verbessern wir den Service für Verkehrsteilnehmer und wollen damit auch den ÖPNV stärken“, so Shaikh weiter.

Rund 28 000 Park+Ride-Stellplätze gibt es an den Bahnstationen in der Region Frankfurt RheinMain. Wie die Erfassung und Prognose der Stellplatzbelegung an Park+Ride-Plätzen mithilfe künstlicher Intelligenz zukünftig gelingen kann, wird durch Urban Mobility Innovations (B2M), Smart City System, der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) und die Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain (ivm) untersucht. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur im Rahmen der „mFund“-Initiative gefördert. Ziel ist es, zukünftig auch aktuelle Auslastungsinformationen an P+R-Anlagen in Mobilitätsinformationsdiensten, wie der P+R-Plattform des Landes Hessen im Internet unter www.pundr.hessen.de, bereitzustellen.

„Die P+R-Anlagen in der Region sind mehrheitlich in kommunaler Hand. Mit dem Vorhaben möchte die ivm den Kommunen zukünftig ein effizientes Instrumentarium an die Hand geben, um auch in einem größeren Maßstab aktuelle Belegungsinformationen zu P+R-Anlagen bereitstellen zu können“, erläutert Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm, die Vorteile, sich als regionale Gesellschaft am Projekt zu beteiligen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf andere Anlagen bewertet und können so zukünftig anderen Kommunen bei ähnlichen Vorhaben helfen. Die Aufgabenträger können so auch finanziell bei der Einrichtung solcher Angebote entlastet werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens erfolgt durch die Frankfurt University of Applied Sciences. Hier ist die Durchführung einer Online-Umfrage zur Identifikation von Anforderungen und Wünschen der Nutzer sowie deren finale Ziele geplant.

Das Projekt läuft noch bis November. Die Stadt Eschborn hat bereits angekündigt, den Service dauerhaft anzubieten.

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