Erste Schritte wurden umgesetzt

Eschborn (ew). Seit dem 1. Juli läuft das Gemeinschaftsprojekt der Städte Eschborn und Kronberg im Bereich smarte Wasser- und Verkehrslösungen. Mit der Übergabe des Förderbescheids in Höhe von 633.955 Euro Mitte August durch die hessische Digitalministerin Prof. Dr. Christina Sinemus startete das Projekt „Follow the Stream“ auch offiziell.

Tatsächlich befinden sich die beiden Städte aber bereits in der Umsetzung, denn seit Juli ist nach Angaben der Eschborner Stadtverwaltung bereits eine Menge passiert: Die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Zusammenarbeit der beiden Kommunen wurde durch die jeweiligen Gremien beschlossen, die gemeinsame Projektorganisation steht, und nach einem Auftakttreffen im Eschborner Rathaus konnten bereits im Juli wichtige Vergabeentscheidungen getroffen werden.

Kern des Vorhabens ist der Aufbau einer Software, die vor Starkregen- und Hochwasserereignissen warnt. Das ist notwendig, da aufgrund zunehmender lokaler und damit kleinteiliger Wetterereignisse die bisher übliche Wettervorhersage nicht mehr ausreichend ist. Auf Basis von Wetterdaten und örtlicher Sensorik werden KI-gestützt sehr kleinteilige Warnungen für einzelne Gebiete möglich. Gefahren, beispielsweise durch Sturzfluten oder über die Ufer tretende Bäche, sollen so zuverlässig prognostiziert werden. So können sich Anwohnerinnen und Anwohner ebenso wie Einsatzkräfte gezielt auf mögliche Schadensereignisse vorbereiten. Die angestrebte Vorlaufzeit zwischen Warnung und möglichem Schadenseintritt beträgt rund 30 bis 45 Minuten. Hierfür entsteht im Stadtgebiet von Eschborn und Kronberg sowie in angrenzenden Bereichen ein Netz aus Niederschlagssensoren, das die Software mit aktuellen Messwerten versorgt.

Auch im Bereich Verkehr ist das Projekt bereits in der operativen Phase. Ziel ist es hier, eine belastbare Grundlage für eine gemeinsame, datenbasierte Regelung und Steuerung des Verkehrs zu schaffen. In einem ersten Termin mit der „Lichtsignalsteuerzentrale“ von Hessen Mobil und den Fachleuten der beiden Städte wurden die wesentlichen Knotenpunkte in Kronberg und Eschborn sowie die Verbindungen entlang der verschiedenen Landesstraßen und die auf diese Achsen zulaufenden Straßen betrachtet.

Transparenz ist ein zentrales Prinzip von „Follow the Stream“. Alle projektrelevanten Daten sollen zusammengeführt und sowohl der Verwaltung als auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. „Damit setzt das Vorhaben einen wichtigen Impuls für mehr Datentransparenz auf kommunaler Ebene und stärkt die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Eschborn.

Die Bürgermeister Adnan Shaikh und Christoph König betonen: „Die Förderung ist wichtig – noch wichtiger ist, dass wir schon liefern. Mit ‚Follow the Stream‘ erhöhen wir die Sicherheit bei Starkregen und verbessern die Mobilität in unserer Region.“

Die Bürgermeister Adnan Shaikh (links) und Christoph König (Mitte) sowie Eschborns Brandschutzdezernent Karlheinz Gritsch freuen sich an der gemeinsamen Ortsgrenze über den Zuschussbescheid aus Wiesbaden über mehr als 600.000 Euro.Foto: Stadt Eschborn



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