Eschborn (ew). Die Mitwirkenden des Eschborner Arbeitskreises Inklusion sind wieder einmal fassungslos. Sowohl im Skulpturenpark als auch am sogenannten „Rutschenspielplatz“ sind die Toiletten zum wiederholten Mal mutwillig zerstört worden. Unter dem Ergebnis von ein paar Minuten Spaß und Aggressionsabbau leiden Personen, die auf öffentliche Toiletten angewiesen sind. Das betrifft insbesondere ältere Menschen. „Ich kann mit meiner Enkelin jetzt nicht mehr dort auf den Spielplatz gehen. Ihr das erklären zu müssen, ist nicht einfach. Aber zwei Stunden halte ich nicht durch“, so eine Betroffene.
Erst im August hat Erste Stadträtin Bärbel Grade die Toilettenanlage am „Rutschenspielplatz“ zusammen mit Mitarbeitern der Stadt Eschborn besichtigt. Es wurde überlegt, ob hier einen Umbau möglich ist, so dass auch Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, die Anlage nutzen können. Erste Stadträtin Grade wünscht sich, dass auch in Familien das Thema Vandalismus und Zerstörung von Toiletten sowie die Folgen für Menschen, die diese benötigen, um am Leben in Eschborn teilnehmen zu können, besprochen wird.
Auch am Thementag „Inklusion“ der Heinrich-von-Kleist-Schule im Frühjahr waren „Behindertentoiletten“ Thema. Mitwirkende des Arbeitskreises Inklusion begleiteten an diesem Tag Schülerinnen einer 8. Klasse bei einem Selbstversuch, in dem sie mit Rollstuhl, Rollator und Blindenführstock Barrieren im öffentlichen Raum erkundeten.