Auf dem Boden bleiben
von Mathias Schlosser
In dieser Woche werden wieder einmal überall die Temperaturrekorde gebrochen. Gestern Nachmittag waren es auch in Eschborn annähernd 40 Grad im Schatten. Da fragen sich viele, wie das denn nun wird, wenn die Reise in den nahen Sommerferien noch weiter nach Süden geht. Wie schon im vergangenen Jahr sorgen sich die Menschen, dass es bald in Spanien, Italien, Griechenland und der Türkei einfach zu heiß für einen entspannten Urlaub sein könnte. „Coolcation“ in Schweden und Norwegen sollen ja der neue Megatrend sein.
Wer so denkt, hat den Schuss nicht gehört. Denn die Ursache für die Hitze ist ja der Klimawandel. Und die Ursache für den Klimawandel ist das Konsumverhalten der Menschen, insbesondere der in den Industriestaaten. Die halten es zum Beispiel immer noch für eine Art Menschenrecht, einmal im Jahr mit der ganzen Familie in den warmen Süden oder kalten Norden zu fliegen.Doch wer einmal nach Rhodos und wieder zurück reist, produziert rund 700 Kilo Kohlendioxid. Das ist ungefähr die Menge, die ein Durchschnittsdeutscher in einem ganzen Monat verursacht. Und der Durchschnittsdeutsche produziert schon sechsmal mehr Kohlendioxid als Forscher für klimaverträglich halten.
Kurz: Flugreisen sind so klimaschädlich, dass jeder, der im Zusammenhang mit seinem eigenen Lebensstil schon mal die Worte „nachhaltig“ oder „umweltbewusst“ verwendet hat, von ganz allein darauf verzichten sollte – ganz gleich, ob es nach Norden oder Süden geht.
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