Pfingsten, Oldtimer und Kraft von oben

Die Evangelische Andreasgemeinde feiert ihren Pfingstgottesdienst als Open-Air. Mit einem Oldtimer stellt Pastoralleiter Kai S. Scheunemann anschaulich dar, wie der Heilige Geist als Benzin und mit Power Kraft geben kann – auch dem eigenen Leben und den Kirchen. Das Publikum nimmt er mit seiner Predigt mit. Foto: Andreasgemeinde

Eschborn (ew). Mit dem Open-Air-Gottesdienst an Pfingsten entfachte die Evangelische Andreasgemeinde Niederhöchstadt das Feuer und die Power des Heiligen Geistes bei den anwesenden Gläubigen. Groß und Klein saßen verteilt auf ihren mitgebrachten Decken und Klappstühlen. Auch das Wetter spielte gut mit.

Ludwig Feuerbach, ein großer Philosoph und Religionskritiker schrieb vor über 200 Jahren: „Die wahren Atheisten sind die heutigen Christen, die behaupten, an Gott zu glauben, aber genauso leben, als ob er nicht existiert; diese Christen glauben nicht mehr an die Güte, die Gerechtigkeit, die Liebe, das heißt alles, was Gott definiert. Diese Christen glauben nicht mehr an Wunder, sondern an die Technologie. Sie setzten mehr Vertrauen in Lebensversicherungen als ins Gebet; Sie suchen Angesichts des Elends nicht mehr im Gebet Zuflucht, sondern im Vorsorgestaat.“

Autsch! Ist das nicht auch heute noch eine gute Beschreibung für viele Christenmenschen? Dabei war es so anders gedacht. Als vor 2000 Jahren an Pfingsten der Heilige Geist wie Feuer auf die Freunde von Jesus gefallen ist, da wurden diese armen, verängstigten Menschen so entbrannt, dass es ihr Leben auf den Kopf stellte – und später die ganze Welt; so, dass sich alle heute noch in Deutschland über einen Feiertag freuen.  

Um das Wunder von Pfingsten zu veranschaulichen hat die Evangelische Andreasgemeinde Niederhöchstadt einen Oldtimer – einen Rennwagen aus dem Jahr 1937 – auf die Open-Air-Bühne gestellt. „Unser Leben, das Gott uns schenkt, ist wie so ein geniales Auto,“ erzählte Kai S. Scheunemann, pastoraler Leiter der Andreasgemeinde, in seiner Predigt. „In der Taufe bekommen wir den Schlüssel für dieses Auto geschenkt. In der Konfirmation, hier der Fahrschule des Glaubens, lernen wir, wie Leben nach Gottes guten Gedanken gelingen kann. Dann steigen wir ins Auto und drehen das Zündschloss um – aber es funktioniert nichts.“ Der Oldtimer sprang nicht an. „Was fehlt?“, fragte Scheunemann das Publikum. Erst nachdem er Benzin in den Tank gefüllt hatte, startete das Auto mit sportlichem Sound, der die PS der Maschine erahnen ließ. „Der Heilige Geist ist das Benzin, die Energie, die Power, die den ganzen Unterschied macht – und auch unserem Leben und unseren Kirchen – die Kraft geben kann, die wir so dringend brauchen.“

Zum Abschluss des Gottesdienstes konnten zwei Konfirmanden, die an diesem Tag getauft wurden, eine Runde mit dem Rennwagen durch den Taunus fahren. Sie werden nicht so schnell vergessen, welche Energie uns allen mit dem Heiligen Geist zur Verfügung steht.  

Der nächste Open-Air-Gottesdienst der Evangelischen Andreasgemeinde Niederhöchstadt findet am Sonntag, 6. Juni, um 10.30 Uhr im Skulpturenpark Niederhöchstadt statt. Nähere Informationen finden Interessierte im Internet unter www.andreasgemeinde.de. Alle sind herzlich eingeladen.

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