Stadtverordnetenvorsteher aus Frankfurt besucht Eschborn

Der Frankfurter Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler besucht Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Birkert (v.l.).Foto: Stadt Eschborn

Eschborn (es). Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Birkert pflegt einen intensiven Austausch mit seinen Kollegen im Main-Taunus-Kreis. Er steht aber auch mit vielen Stadtverordnetenvorstehern in der Nachbarschaft in engem Kontakt. Kürzlich kam der Frankfurter Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler nach Eschborn, um Erfahrungen und Standpunkte auszutauschen.

Schnell wurde klar, dass der Frankfurter Stadtverordnetenvorsteher ein viel größeres Wirkungs- und Aufgabenfeld bearbeiten muss. Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung hat 97 Mitglieder und viel mehr Ausschüsse. Stephan Siegler repräsentiert die Stadtverordnetenversammlung bei vielen Veranstaltungen und ist auch für die Städtepartnerschaften zuständig. Dadurch sind regelmäßige Besuche in Indien, China und USA „normales Geschäft“.

Eine starke Wirtschaftskraft:

Die Bedeutung Frankfurts für Metropolregion Rhein-Main ist bekannt: Sei es der Verkehr, die Wirtschaft, der Flughafen, die Messe, die Kultur, die sozialen Dienstleistungen und der Tourismus. In diesen Bereichen ist der Stadtverordnetenvorsteher durch sein Amt als Vertreter der Stadtverordnetenversammlung stark gefragt. In Frankfurt werden 40 Prozent des hessischen Bruttosozialprodukts erwirtschaftet. Nimmt man die Wirtschaftskraft von Eschborn dazu, sind es etwa 45 Prozent.

Mit Oberursel, Bad Homburg und Bad Vilbel werden in diesen fünf Städten etwa 50 Prozent des hessischen Bruttosozialprodukts erwirtschaftet.

Frankfurt hat den größten Internetknoten der Welt, 80 Prozent des deutschen E-Mailverkehrs und 40 Prozent des europäischen E-Mailverkehrs gehen über Frankfurt. Wenn man die Rechenzentren in Oberursel, Eschborn und Hattersheim, sowie die Planungen in Frankfurt (Hanauer Landstraße) dazu addiert, wird klar, in welcher starken und dynamischen Region wir leben.

Verantworung für die strategische Entwicklung der Region:

Wenn man sich das alles vor Augen hält, wird einem nicht nur die besondere Stellung der beiden Städte in der Region bewusst, sondern auch, dass Frankfurt und Eschborn dadurch eine besondere Verantwortung in der strategischen Weiterentwicklung der Region haben.

Deshalb sind solche Gespräche und die damit verbundene persönliche Begegnung wichtig. Gespräche ermöglichen nicht nur einen guten Erfahrungsaustausch, sondern fördern auch das gegenseitige Verständnis für offene Fragen oder Anregungen.

Birkert und Siegler sehen die Notwendigkeit einer konstruktiven und kommunikativen Zusammenarbeit zwischen den Städten und Landkreisen in der Metropolregion, um die Region gemeinsam, abgestimmt und behutsam weiter zu entwickeln. Birkert: „Unsere Stadt und unsere Region lebt von der Dynamik. Unser Wohlstand basiert u.a. auf unserer Wirtschaftskraft, die sich durch mutige politische Entscheidungen immer wieder neu entwickeln muss. Dies sollte vor Ort in einem größtmöglichen Konsens geschehen. Natürlich muss jede Stadt in diesem Prozess ihre Identität behalten.“

Eschborner Kulturförderung in der Region:

Als ein gutes Beispiel für eine gute Zusammenarbeit nannte Stephan Siegler ganz ausdrücklich die Eschborner Kulturförderung. Die großzügige finanzielle Unterstützung, auch von Frankfurter Kultureinrichtungen, durch die Stadt Eschborn, wird in Frankfurt als Zeichen guter und solidarischer Nachbarschaft gesehen. „Das wird alles sehr positiv registriert und ich möchte ganz ausdrücklich den Damen und Herren der Eschborner Stadtverordnetenversammlung und Bürgermeister Adnan Shaikh danken“, so der Frankfurter Stadtverordnetenvorsteher. Von dieser Förderung profitieren auch die Eschborner Bildungsinstitutionen und die Bürgerschaft.

Die RTW – das wichtigste Verkehrsprojekt für die Region:

Einig war man sich auch in der Einschätzung, dass das wichtigste Verkehrsprojekt für die Region die RTW sei. Eschborn ist mit drei Haltestellen der größte Nutznießer dieses regionalen Schienenprojektes. „Um so wichtiger ist es“, so Stephan Siegler, „dass wir alles dafür tun, dass sich dieses Projekt ohne Störungen durch Einzelentscheidungen der Gesellschafter zügig entwickeln kann.“

Schaffung von Wohnraum:

Der fehlende Wohnraum, war ein anderes Thema zwischen den Stadtverordnetenvorstehern. „Wie schaffen wir es, neuen Wohnraum zu schaffen? Wie können wir die Bürger bei den Veränderungen in unserem Ballungsraum mitnehmen? Wie schaffen wir eine Kultur der politischen Meinungs- und Willensbildung, die offen,sachlich und konstruktiv nach Lösungen für unsere Metropolregion sucht und umsetzt?“

In Eschborn und Frankfurt sind die Preise für Häuser und Wohnungen in den letzten Jahren massiv gestiegen. Gleichzeitig drängen immer mehr Menschen in den Ballungsraum. Finden sie keine Wohnung, kommen viele mit dem Auto. Das Ergebnis ist bekannt. Um den Verkehr in den Griff zu bekommen – da waren sich beide einig – muss der ÖPNV, den Fahrradverkehr und den Wohnungsbau fördern.

Es gibt also genug Themen für eine gut abgestimmte Regionalpolitik. Man wird sehen, wie sich die Situation nach der Kommunalwahl entwickelt.



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