125 Jahre Erfolgsgschichte Feuerwehr Mitte

Friedrichsdorf (eh). 1703 entstand in Friedrichsdorf der erste Brandteich, 1786 wurde die erste Feuerspritze gekauft. Als Brandkatastrophe von Friedrichsdorf wurde ein Brand vom 11. Juni 1842 bezeichnet, bei dem ein Wohnhaus, drei Scheunen, zwei Farbhäuser und ein Stall dem Feuer zum Opfer fielen. Danach wurde die zweite Feuerspritze angeschafft. Als die Gaststätte „Zum Löwen“ samt Wohnhaus und Ställen 1885 in der Hugenottenstraße abbrannte, wurde beschlossen, eine Freiwillige Feuerwehr aufzustellen. In der Gründungsversammlung am 20. März 1894, die durch einen Aufruf des Bürgermeisters Charles Garnier zusatande kam, meldeten sich spontan 52 Friedrichsdorfer zum Beitritt in die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsdorf. Die Wahl des ersten Ortsbrandmeisters fiel auf Viktor Rousselet.

Das ist 125 Jahre her. Die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsdorf-Mitte nahm dies zum Anlass, ein großes Festwochenende zum 125-jährigen Jubiläum am Feuerwehrhaus im Petterweiler Holzweg zu feiern. Los ging es am Freitagabend mit einer Blaulichtparty mit DJ René. Am Samstag präsentierte sich die Feuerwehr für Jung und Alt. Stadtbrandinspektor Ulrich Neeb lockte die Besucher mit physikalischen Vorführungen. Unter anderem demonstrierte er, wie schnell Staub brennen kann. Auf dem Gelände vor dem Feuerwehrhaus konnten die Besucher mit Feuerlöschern üben. Höhepunkt war ein Kran, der die Besucher in einer Gondel auf 30 Meter Höhe hievte, von wo aus man einen ganz anderen Überblick auf Friedrichsdorf und darüber hinaus bekam. Und das Schöne dabei: Alles war für die Besucher kostenfrei, auch die Party am Abend mit der FFH-Band „So Green“ kostete keinen Eintritt. Darüber hinaus war 125 Jahre Geschichte zu erleben, die der Archivar der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsdorf-Mitte, Hartmut Löbrich, zusammengestellt hatte. So war unter anderem das Originalprotokoll vom 20. März 1894 zu sehen wie auch der erste Jahresbericht aus dem selben Jahr. Neben dem Originalprotokoll lag der Helm des ersten Ortsbrandmeisters Viktor Rousselet. Nahezu die ganze 125-jährige Geschichte der Friedrichsdorfer Feuerwehr war aufgebaut und Hartmut Löbrich stand zu allen Fragen zur Ausstellung Rede und Antwort.

Viele Helfer aus der Jugendfeuerwehr hatten sich zu dem Festwochenende eingebracht. Auch die Freiwillige Feuerwehr Seulberg war dabei. Nicht nehmen ließ es sich der frühere stellvertretende Wehrführer Joachim Kunz, der heute in Wustermark lebt, beim Jubiläum vorbeizuschauen. Auch die befreundeten Feuerwehren aus Rendel und aus Weilrod-Finsternthal kamen angereist. Wohl fühlten sich beim Jubiläumsfest auch Feuerwehrleute aus der Partnerstadt Houilles, die extra gekommen waren.

Riesenstimmung mit „So Green“

Höhepunkt am Samstagabend war der Auftritt der FFH-Band „So Green“. Da kam beste Stimmung auf. „Diese Party hat sich die Feuerwehr Friedrichsdorf redlich verdient. Es war eine unvergessliche Nacht“, resümierten die Jungs von „So Green“. Wer wollte, konnte sich auch das DFB-Pokalendspiel anschauen, was bei der Feuerwehr übertragen wurde.

Der Sonntag begann mit einem Blaulichtgottesdienst, wo Einsatzkräfte Erlebnisberichte abgaben. Wie auch am Tag zuvor gab es Köstlichkeiten vom Grill, eine Kuchentheke und Kinderspiele wurden angeboten.

Wehrführer Pino Raguso, der diesen freiwilligen Job schon seit 20 Jahren inne hat, und sein Team haben ein großartiges Festwochenende auf die Beine gestellt.

„Die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsdorf-Mitte ist gut aufgestellt“, sagte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Norbert Fischer, der Pino Raguso zu seinen Freunden zählt. „Dort gibt es eine sehr gute Kinderfeuerwehr. Es sind genug junge Leute da. Für die Zukunft ist man gut aufgestellt.“

Stadtbrandinspektor Ulrich Neeb demonstrierte bei seinen physikalischen Experimenten, wie schnell Staub brennen kann. Foto: Ehmler



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