Bunte „Message“ statt grauer Wände

„Enjoy“ sprüht Markus Waldschmitt auf die für Graffitis freigegebene Wand des Parkplatzes auf dem Goers-Gelände. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Mit Fantasie und Farbe verwandeln Friedrichsdorfer aller Generationen seit dem ersten Samstag im März zwei triste Wände in er Stadt in echte Hingucker. Das Projekt „Legales Graffiti in Friedrichsdorf“ wurde mit einem für alle offenen Graffiti-Workshop auf dem Parkplatz des Goers-Geländes gestartet. Legal gesprayt werden darf an der Parkplatzwand vor der Wilhelmstraße auf dem Goers-Gelände und an der Stützwand Berliner Straße 2 wie Claudia Schünemann und Friederike Wehrheim vom Jugendbüro Friedrichsdorf informieren. Wichtig ist, sich bei den Graffitis an die von der Stadt verabschiedeten Regeln zu halten. Dazu gehört, dass nur diese beiden von den Friedrichsdorfer Fraktionen freigegebenen Flächen besprüht werden dürfen und der verursachte Müll in Form von Spraydosen und anderen Materialien wieder mitgenommen wird. Für die Graffitis gilt, dass diese keine politischen, rassistischen, antisemitischen und fremdenfeindlichen Inhalte haben dürfen. Auch pornografische Motive und Hassbotschaften werden nicht geduldet. „Die Flächen werden regelmäßig auf Einhaltung des Regelwerks kontrolliert“, kündigt Claudia Schünemann an. Die Bürger waren von der Idee ihrer Kreativität mit Spraydosen freien Lauf zu lassen begeistert. Die Bandbreite der Sprayer reichte bei der Premiere von Kindergartenkindern, Schülern und Jugendlichen über Hausfrauen bis zu Senioren. Mit den Politikerinnen Claudia Schlick (FWG) und Dr. Birgit Brigl (SPD) begrüßte Nicolas Schallmayer Marazuela von der Fraktion Lebendiges Friedrichsdorf Kolleginnen aus der Stadtverordnetenversammlung unter den angehenden Graffiti-Künstlern. Das Motto für alle lautete: Ausprobieren und Spaß haben! Für Fragen und mit Tipps standen den Künstlern der erfahrene Sprayer Nicolas Schallmayer Marazuela und Graffiti-Artist Joe Arts alias Adrian Jödicke zur Seite. Schüler Edgar (10) machte Lust auf Sommer und sprayte zwei Eiswaffeln mit Fruchteisbällchen und Schriftzüge auf die Wand. Luis (9) steuerte rote Herzchen bei. Ebenfalls zum ersten Mal mit Spraydosen kreativ war Isabel Knichel. Sie sprayte in Versalien „Ferdi“ auf die Wand. Mit dem blauen Schriftzug mit rotem Rand verewigte sie ihr fünf Monate junges Patenkind. Der beobachtete die Aktion gemeinsam mit Mama Maria. Mit großen Augen verfolgte Ferdi dann den Freudentanz seiner Patentante über den gelungenen Schriftzug. Ruhiger angehen ließ es Manfred Imsande. Der Kölsche Jung ist derzeit Patient in der Salus Klinik und legte beim Einkaufsbummel einen Stopp beim legalen Graffiti ein. Mit ruhiger Hand sprühte er die Frage „Where are the love?“ auf die sich langsam in eine bunte Fläche verwandelnde Wand. Seit fünf Jahren zum ersten Mal wieder gesprüht hat Markus Waldschmitt den Schriftzug „Enjoy“. Gleich daneben hat sich Leon Schreiber mit einem kunterbunten Gesicht verwirklicht. Mit dem Projekt „Legales Graffiti“ möchte die Stadt Graffiti-Begeisterten eine legale Möglichkeit bieten, sich künstlerisch zu entfalten und hofft, gleichzeitig die Anzahl illegaler Graffitis zu senken. „Ein gutes Graffiti kann eine Umgebung verschönern und ihr gleichzeitig mehr Ausdruck verleihen“, betont Nicolas Schallmayer Marazuela.

!Alle Informationen zu den Standorten der Freiflächen sowie den Regelungen zur Nutzung gibt es im Internet auf der Seite des Jugendbüros der Stadt Friedrichsdorf unter www.jugendbuero-friedrichsdorf.de.

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