Deutsche Meisterschaften: Nora holt sich die Bronze

Freuen sich über das erfolgreiche Abschneiden: Nora Schunicht und Trainerin Verena Preis. Foto: TSG

Friedrichsdorf (fw). Das Coronavirus und ein Stromausfall hatten den Terminplan der Deutschen Meisterschaft im Rollkunstlauf kräftig durcheinandergewirbelt, doch das konnte Nora Schunicht nicht stoppen: Die 13-jährige Läuferin der TSG Friedrichsdorf zeigte in Darmstadt starke Nerven und sicherte sich die Bronzemedaille im Kürwettbewerb der Kategorie Schüler B2 Mädchen (Jahrgang 2007).

Der Zeitplan für die Meisterschaft war ohnehin von strengen Corona-Auflagen, strikten Einlasskontrollen und langen Lüftungspausen geprägt. Gleich am ersten Wettkampftag kam dann ein mehrstündiger Stromausfall hinzu – mit Folgen für die Starterinnen des Jahrgangs 2007: Ihr erster Auftritt wurde kurzfristig auf den Folgetag verschoben, so dass Kurzkür und Kür am gleichen Tag stattfanden. Unter diesen schwierigen Bedingungen zeigte Nora Schunicht in dem hochkarätig besetzten 14-köpfigen Starterfeld eine überzeugende Gesamtleistung.

Bereits nach der Kurzkür lag die Friedrichsdorfer Rollsportlerin auf dem vierten Platz, mit hauchdünnem Rückstand auf Platz 3. Dabei überzeugte Nora durch starke Pirouetten und ausdrucksvolle Bewegungen. Die Wertungsrichter belohnten die Programmkomponenten ihrer Kür – bestehend aus läuferischen Fähigkeiten, Übergängen, Ausdruck und Choreografie – mit der besten Bewertung im Starterfeld.

Nach wenigen Stunden Pause ging es dann mit der langen Kür weiter. Über die Einteilung in die Startgruppen hatte das Kurzkürergebnis entschieden. In der letzten Startgruppe der vier Bestplatzierten ging Nora als erste Starterin aufs Parkett. In den knapp dreieinhalb Minuten ihrer Kür zeigte sie unter anderem eine gelungene Axel-Doppeltoeloop-Sprungkombination, schnelle Pirouetten- Kombinationen und begeisterte erneut durch viel Ausdruck und große Gelenkigkeit. Mit dieser Leistung ging sie zunächst in Führung – und hielt diese auch gegenüber der darauffolgenden Starterin. Damit war die Bronzemedaille sicher, und fast wäre es sogar Silber geworden: Mehrere Minuten lang beriet sich das Wertungsgericht und zog die Filmaufzeichnungen zu Rate. Am Ende betrug der Rückstand auf Platz 2 lediglich einen hundertstel Punkt, im Rollsport ist das kaum ein Wimpernschlag.

Die Freude über den überraschenden Medaillengewinn war auch bei Trainerin Verena Preis groß. „Noch vor einem Jahr hätten wir davon in einem so starken Läuferfeld kaum zu träumen gewagt“, sagte sie: „Allerdings hat Nora große Fortschritte gemacht. Ihr Erfolgsrezept bei dieser Meisterschaft war, dass sie von allem etwas mitbrachte: Sie sammelte Punkte sowohl mit Sprüngen als auch mit Pirouetten und hat auch läuferisch enorm zugelegt.“

Ein großes Dankeschön gilt in diesem Jahr ganz besonders den Organisatoren dieser Meisterschaft. Denn wegen des Coronavirus kam vor drei Wochen die Absage des ursprünglich vorgesehenen Austragungsorts. Der Hessische Rollsport und Inline Verband (HRIV) war daraufhin kurzfristig eingesprungen und machte die Deutsche Meisterschaft doch noch möglich.



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