In Dillingen wird wieder Kerb gefeiert

Am beliebten „Krummgasskegeln“, das es in dieser Form nur bei der Kerb in der Dillinger Straße gibt, nehmen mehrere Mannschaften teil, die gegen physikalische Regeln kämpfen und gegen ihre Angst, in den Brunnen steigen zu müssen. Foto: Ehmler

Von Bernd Ehmler

Friedrichsdorf. Am Freitag ging sie los, die Dillinger Kerb – und wie! Die Getränkestände waren bestens besucht. Denn bekanntlich soll man ja bei Hitze viel trinken. Und Frank Knobloch mit seinem Team hat für reichlich kalte Getränke und für ausreichend Essen gesorgt. Partystimmung herrschte in der Dillinger Straße.

Nach Angaben der Kerbeburschen haben sie vor einer Woche „mit insgesamt 80 Promille“ den Kerbebaum aufgestellt und das damit begründet, dass sie auch 80 Stunden Arbeit in die Kerb hineingesteckt haben. Etwas anders als sonst war die Kerb, denn es wurde sowohl das 40-jährige Bestehen der Kerb als auch das 25-jährige Bestehen der Kerbeburschen gefeiert.

Eröffnet hat die Kerb Frank Knoblich, der unter anderem Bürgermeister Lars Keitel, Stadtbrandinspekor Ulrich Neeb und Altbürgermeister Horst Burghardt begrüßte. Burghardt sagte, dass er mit 18 Jahren das erste Mal auf der Dillinger Kerb gewesen sei, und jetzt sei er 58: „Somit passt das mit dem Jubiläum!“

Gleich zu Beginn der Kerb wurden vier neue Kerbeburschen geweiht. Einige Alt-Kerbeburschen berichteten zum Jubiläum anschaulich von Begebenheiten aus 40 Jahren Dillinger Kerb, anschließend traten die „Kerbebienen“ in Bienenkostümen mit gelben Flügeln auf. Die Kerbebesucher waren begeistert. Auch Dillingens „Bürgermeister“ Arnold Löw, der schon seit über 60 Jahren dort oben hoch über Friedrichsdorf wohnt und seit über 45 Jahren bei der Kerb aktiv ist, hatte seinen ersten Auftritt bei dieser Kerb. Er übernahm die Neubürgertaufe. Und da es dieses Mal 14 Neubürger zu taufen galt, fing er mit der Aktion bereits am Freitag an. Musik wurde bis 24 Uhr geboten, sodass die Kerbbesucher bereits am ersten Kerbetag rundum zufrieden waren.

Am Samstag waren die Getränkebestände wieder aufgefüllt. Das war für Bad Homburgs Oberbürgermeister Alexander Hetjes bestimmt auch ein Grund, bei der Dillinger vorbeizuschauen. Es ist dort eine gute alte Tradition, dass der Apfelwein in grünen Plastikgießkannen und nicht im Bembel angeboten wird. Was auch zur Tradition zählt, ist das „Krummgasskegeln“ am Samstagnachmittag. Berührt die Kugel viermal die Bande, muss der Werfer eine Runde im Dillinger Brunnen drehen. Auch die Kerbespiele haben ihre Tradition. Dabei kam auch wieder Arnold Löw zum Einsatz, der an diesem Tag zehn Neubürger getauft hat, die alle eine Einbürgerungsurkunde erhielten.

Die Dillinger Kerb wartete insgesamt mit dem bewährten Mix aus Getränkehütte der Dillinger Kerbeburschen nebst Cocktailbar, Essensstand der Dillinger Freunde, Getränkepavillon und Weinstand des Gesangvereins Dillingen auf. Dazu gab es ein kleines Schaustellerangebot inklusive Schießstand und ein kleines Karussell. Als Neuerung lud eine kleine Hüpfburg die jüngeren Besucher zum Austoben ein.

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