Förster von Kriebelmücke gestochen

Forstingenieur Philipp Gerhardt hat in seiner Freizeit ungewollt Bekanntschaft mit Kriebelmücken gemacht. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Zwischen Mai und September sind Kriebelmücken unterwegs. Von den zur Familie der Zweiflügler gehörenden Mücken sind weltweit etwa 2000 Arten bekannt. Mehr als 50 Arten dieser, vor allem in den Tropen heimischen, zwei bis sechs Millimeter großen Mücken kommen in Deutschland vor. Die wie kleine Stubenfliegen aussehenden Mücken stechen nicht, aber sie beißen. Deshalb nennt man sie auch Poolsauger. Nicht weil sie sich am liebsten in der Nähe von Wasser aufhalten, sondern weil sie mit ihren Mundwerkzeugen eine kleine, tiefe Wunde in die Haut von Menschen, Vögel, Wild-, Haus- und Säugetieren beißen. Und dann das unter der Haut einen kleinen „Pool“ bildende Blut aufsaugen. Nur die weiblichen Kriebelmücken saugen Blut, das sie zur Bildung der Eier benötigen. Bei schönem, schwülwarmem und leicht windigem Wetter sind Kriebelmücken besonders aktiv.

Bestätigen kann dies Philipp Gerhardt. Den Revierleiter im Stadtwald Friedrichsdorf und im Staatswalddistrikt „Tannenwald“ hat es nicht an seinem Arbeitsplatz erwischt, sondern in seiner Freizeit. Und das gleich zwei Mal. „Ein Freund von mir bietet im Freibad von Friedberg-Ockstadt ein Fitness-Training an. Und auf der Liegewiese haben die Kriebelmücken zugeschlagen“, berichtet der Friedrichsdorfer. Der Anflug auf das potentielle Opfer erfolgt erst über den Geruchssinn und dann in der Nähe auch visuell. „Bei einer der Attacken im Ockstädter Freibad wurde ich gleich fünf Mal gebissen.“ In den nächsten Stunden schwollen die Wunden, die teils wie ganz normale Mückenstiche aussehen, plötzlich stark an und juckten. „Eine Quaddel war so groß wie ein Fünfmark-Stück. Und eine Schwellung am Knie entzündete sich. Weshalb ich zum ärztlichen Bereitschaftsdienst nach Bad Homburg gefahren bin. Dort wurden die Schwellungen desinfiziert und ich bekam Antibiotika verschrieben. Die Medikamente habe ich aber nicht eingenommen, da die Schwellungen zurückgingen.“ Behandelt hat der 27-Jährige seine vom Arzt desinfizierten Schwellungen mit Kühlpads und einem elektronischen Stichheiler.

Die von Kriebelmücken verursachten Bisswunden können sich aufgrund von in ihrem Speichel enthaltenen Bakterien entzünden. Wer mehrfach gebissen wurde, kann neben juckenden Schwellungen auch unter Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder Übelkeit leiden. Deshalb ist es ratsam, ärztliche Hilfe zu suchen. Der kleine Blutsauger schleust mit seinem Biss gerinnungshemmende Substanzen ins Blut seiner Opfer ein. Starker Juckreiz und allergische Reaktionen können die Folge sein. Dann auf keinen Fall kratzen. Dadurch können Keime in die Wunde gelangen und zu Entzündungen führen. Neben Hausmitteln wie antibakteriell wirkendem Zwiebelsaft kann auch lange Kleidung vor den beißenden Insekten schützen. Im Gegensatz zu den anderen 27 bekannten Mückenfamilien, dringen Kriebelmücken nie in Wohnungen oder Ställe ein. Sie suchen und finden ihre Opfer im Freien.

Mehr Infos gibt es im Internet unter www.kriebelmuecken.de.



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