Es geht immer weiter auf der Leiter

So fern, er ist kaum zu sehen. Zum Abschied geht es mit einer Drehleiter der Feuerwehr für Horst Burghardt 34 Meter hoch in den Abendhimmel. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Hoch hinaus ging es zum Abschied noch einmal für Bürgermeister Horst Burghardt kurz vor Ende seiner Amtszeit. Stadtbrandinspektor Ulrich Neeb und die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren (FFW) der Stadt Friedrichsdorf hatten für das Ende des offiziellen Teils der Abschiedsfeier auf dem Sportparkgelände noch eine kleine Überraschung vorbereitet. Sie hievten den scheidenden Brandschutzdezernenten im Rettungskorb der Drehleiter 34 Meter in die Höhe. Der Stadtbrandinspektor verriet, dass der Bürgermeister die Drehleiter noch nie richtig mochte: „Da sie viel Geld gekostet hat und er ab und zu auf ihr fahren musste.“ Burghardt sagte: „Ich bin froh, dass das Wetter gut ist.“ Er freute sich über den Ausblick: „Es ist ein gutes Gefühl Friedrichsdorf von Oben zu sehen.“ Unter dem Rettungskorb entrollten die Wehrleute ein Danke-Banner. Neeb betonte, dass Burghardt über „Wissen, Können und Wollen“ verfüge, die drei Dinge, die einen guten Bürgermeister ausmachten. Zudem sei der E-Bike-Fahrer Burghardt trinkfest wie ein Feuerwehrmann, ein megatrockener Sprücheredner und allgegenwärtig wie der Heilige Geist. „Er tut gelegentlich so, als ob er keiner Partei angehört, und er hasst übertriebene Bürokratie“, bilanzierte Neeb. Burghardt habe den FFWs stets geholfen, Menschen in Not zu retten und sie gut ausgestattet. So konnten die FFWs ihre 450 Einsätze pro Jahr bisher ohne Hauptamtliche stemmen. Neeb überbrachte auch die Grüße und Glückwünsche anderer Vereine wie DLRG und DRK.

Alles Gute für den Unruhestand wünschten dem scheidenden Stadtoberhaupt 400 Gäste. Begrüßt wurden sie von Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerd Brücks und dem Ersten Stadtrat Lars Keitel. Keitel verriet: „Politisch sind wir in einer Farbe vereint, sportlich überhaupt nicht. Dein Herz schlägt für schwarzgelb (Borussia Dortmund), meins für blauweiß (Schalke 04).“ Zu den Festrednern gehörten unter anderem MdL Mathias Wagner, der Fraktionsvorsitzende von B90/Die Grünen,, „Du bist ein Ratgeber, der immer einen Rat, aber keinen Schlag gegeben hat“, Entwicklungshelferin Stella Deetjen, die das Grußwort einer kleinen Nepalesin einspielte, Dr. David Räuber, Geschäftsführer des Hessischen Städte und Gemeindebundes (HSBG) und Erwin Stürzlinger, Bürgermeister der Partnerstadt Bad Wimsbach-Neydharting. Die Hessische Staatssekretärin Anne Janz verriet, dass Horst Burghardt „immer eine gute Bank ist, wenn man einen Rat braucht“ und „von ihm weiß ich, dass die FFW, die Armee des Bürgermeisters ist.“

Der von allen Gelobte kämpfte mit der Rührung und bekannte, dass es ihm nicht leicht falle zu gehen, obwohl er die Entscheidung selbst getroffen habe. Bevor er mit allen feierte, dankte er seiner engsten Vertrauten Heidi Müller, die stets sein uneingeschränktes Vertrauen genossen hätte.



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