Lang lebe das Horex- und Oldtimertreffen

Stolz präsentieren die Horex Columbus Freunde aus Bad Homburg ihre Oldtimer beim Horextreffen in Burgholzhausen.Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Nach zwei Jahren Corona-Pause feierte das Internationale Horex- und Oldtimertreffen des Motorsportclubs (MSC) Bad Homburg ein erfolgreiches Comeback. Drei Tage lang hatte sich der Parkplatz der Grundschule Burgholzhausen in ein Biker-Mekka verwandelt.

Am Wochenende dominierten in Burgholzhausen Motorradgeräusche sowie Fahrer mit Lederjacken und Helmen. Kurzum die Biker waren glücklich: Das 47. Horex und Oldtimertreffen des Motorsportclubs (MSC) Bad Homburg konnte veranstaltet werden. Axel Butterweck, zweiter Vorsitzender des MSC Bad Homburg, strahlte: „Jetzt können endlich wieder die Fahrer, ihre mit viel Sachverstand teils umgebauten, teils verbesserten Motorräder, aber auch ihre Originale, ihre tollen Maschinen der Öffentlichkeit präsentieren.“ Gefehlt hat allen der Austausch mit anderen Motorradfans. In den Gesprächen werden meist viele Detailfragen zu einzelnen Modellen erörtert: „Wie breit ist die Zierlinie?“ oder „Welchen Schwung hat sie?“ Unter den Fahrern finden sich stets viele Experten, die meist über einen großen Erfahrungsschatz und über Wissen zu Details einzelner Baureihen und Modellvarianten verfügen. Da die Motorsportler mit ihren Bikes und Gespannen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus Österreich und den Niederlanden nach Burgholzhausen gekommen waren, konnten Experten mit internationalem Wissen aufwarten. Organisiert wurde das Treffen mit 80 Teilnehmern und viel mehr Gästen von MSC-Kassiererin Petra Hock und Ehemann Kuno. Geselligkeit, Teilemarkt und Benzingespräche sind fester Bestandteil der Treffen. Mit Kennerblick taxieren Motorradfahrer neben den gezeigten Motorrädern der Marke Horex auch die von NSU, DKW, BMW, Norton und andere getreu der Devise „auch andere Väter haben schöne Töchter“. „Die Horex ist das deutsche Kult-Motorrad. Gebaut wurde es in Bad Homburg von 1923 bis 1956 von Fritz Kleemann. Die Namen Regina, Imperator und Resident haben bis heute unter Kennern einen guten Klang. Seit 2017 wird die Horex wieder in einer Neuauflage als Horex VR6 in Landsberg am Lech gebaut“, berichten Mitglieder der Horex Columbus-Freunde. Sie sind aus ganz Deutschland in die Hugenottenstadt zum Treffen angereist.

Geschichtsträchtige Motorräder

Die Oldtimer-Enthusiasten haben sich die Pflege und den Erhalt der Horex Columbus Motorräder zum Ziel gesetzt. „Das sind Motorräder mit viel Geschichte“, betont Frank Böttcher. Gebaut wurde das erste Modell GNOM, ein Fahrrad mit Hilfsmotor, ab 1921. Das letzte Modell SB35 gilt als Mutter der legendären Horex Regina, und wurde bis 1948/49 in Bad Homburg gebaut. Der Friedrichsdorfer Böttcher und seine Horex Columbus-Freunde präsentieren beim Treffen in Burgholzhausen eine ganze Reihe von Horex-Vorkriegsmodellen mit Columbus-Motoren aus den Jahren 1921 bis 1945. Einige werden im Originalzustand gezeigt, das heißt mit Rost, Kratzern und Beulen, andere komplett restauriert. Diese blinken in der Sonne schön wie am ersten Tag. So wie die Horex S/54 in „Fischsilber“ von Alex Boldini aus Hagen. „Sie ist mit ihrem 400 Kubikzentimeter-Motor und einem 250 Zylinderkopf ein bisschen sportlicher als das Standardmodell. Entdeckt habe ich die Maschine auf einem Oldtimertreffen. Ich habe alles restauriert und lackiert. Den Motor hat Thomas Müller aus Egelsbach überholt.“

Zu den Gästen, die beim Treffen vorbeischauten, gehörte Maxi Birken aus Frankfurt-Eckenheim. Sie kam mit einer BMW R51/3, Baujahr 1954, mit Beiwagen. In dem hatte ihr Mischlingshund Jolle (11 Monate) Platz genommen und sich den Fahrtwind um die Ohren wehen lassen. In einen Werbeträger verwandelt hat Stefan Alles seine Harley Davidson. Auch er schätzt vor allem den Austausch mit Gleichgesinnten beim Treffen.

Gestartet war die Veranstaltung, die seit 1996 in Burgholzhausen und davor ab 1973 in Bad Homburg stattfand, am Freitag mit einem Kameradschaftsabend. Am Samstagmorgen ging es nach Bad Homburg in die Central-Garage zur Alvis-Ausstellung. Danach wurden in Burgholzhausen Horexmodelle, andere Oldtimer- und neue Motorräder gezeigt, auf dem Teilemarkt gestöbert, am Infostand vom Verein MSC Winkelmesser über die Erhöhung der Sicherheit für Motorradfahrer diskutiert und mit Gleichgesinnten Benzingespräche geführt. Am Samstagabend gab es einen Fest- abend mit Siegerehrung und Musik. Sonntag klang das Treffen nach dem Frühschoppen mit Kaffee und Kuchen aus. Zu den viel diskutierten Themen gehörten Fragen „Wie geht es mit dem Horex-Treffen weiter?“ und „Wo wird es künftig stattfinden?“ Der MSC ist auf der Suche nach einer Halle, um künftig den Auf- und Abbau des Festzeltes einzusparen.

Weitere Artikelbilder



X