„Öffentliches Wohnzimmer“ kommt 2022

„Die neue Stadtbücherei ist ein Frequenzbringer für den Houiller Platz sowie zugleich ein Quantensprung für die Bibliothek und den Bildungsauftrag der Stadt“, sagt Bürgermeister Horst Burghardt vor dem künftigen Eingang zur Stadtbücherei. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Ihre neue Stadtbücherei am Houiller Platz lässt sich die Stadt Friedrichsdorf rund 1,1 Millionen Euro kosten. Von den Baukosten und den Kosten für die Inneneinrichtung wird laut den Ende 2020 beim Magistrat eingegangenen Förderbescheiden die Hälfte das Land Hessen übernehmen.

Aus dem Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ sollen 54,25 Prozent der Umbau- und Baunebenkosten für die neue Stadtbücherei am Houiller Platz kommen. Zusätzlich hat die Stadt die Förderung mit Landesmitteln über die Hessische Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken beantragt. Die Förderquote für die neue, moderne und zeitgemäße Bücherei beträgt jeweils 45 Prozent. Gut angelegtes Geld wie Bürgermeister Horst Burghardt findet: „Die Stadtbücherei wird zur Belebung des Houiller Platzes beitragen und sie ist zugleich ein Quantensprung für die Bibliothek und den Bildungsauftrag der Stadt.“ Die Stadtverordneten hatten einstimmig in den Haushaltsverhandlungen im November 2019 den Umzug der Stadtbücherei vom Institut Garnier in der Hugenottenstraße ins Gebäude auf den Houiller Platz beschlossen. Und der Verwaltung grünes Licht für die konkrete Planungsphase erteilt. Im Juni 2020 wurden den Stadtverordneten konkretere Planungen und Planzahlen vorgelegt. Eröffnet werden sollte nach damaligem Stand das neue Haus der Bücher Anfang 2021. Jetzt nennt der Bürgermeister Frühjahr 2022 als Eröffnungsdatum. Grund für die Verzögerung sei der coronabedingte, verspätete Eingang der Bewilligungsbescheide des Landes Hessen gewesen. Jetzt steht das Interessenbekundungsverfahren zur Auswahl eines Architekturbüros kurz vor der Ausschreibung.

„Wichtiger Schritt in die Zukunft“

Noch ist der Eingang zur Stadtbücherei mit Planen verschlossen. Das künftige Reich der Bücher, indem auch mehr Platz als bisher für Veranstaltungen wie etwa Lesungen vorhanden sein wird, beherbergte zuvor einen Tedi-Markt und das italienische Restaurant „Bistrorante Classico“. Die Stadt mietet die Räume, wofür im Haushalt dieses Jahr 89 000 Euro eingestellt wurden.

„Die neue Stadtbücherei ist für Friedrichsdorf ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Die Bücherei kann ihren Medienbestand attraktiv präsentieren, und die Nutzer können sich auf ein öffentliches Wohnzimmer am Houiller Platz freuen“, sagt Jonas Steinert, Leiter des Sport- und Kulturamtes. Für die Bücherei wird eine Fläche von insgesamt 591 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Davon knapp 73 Quadratmeter durch den vom Eigentümer übernommenen Umbau der Fassade sowie noch einmal 38,3 Quadratmeter durch die ehemalige Restaurant-Terrasse. Den Innenausbau übernimmt die Stadt. Wie die Bücherei einmal aussehen könnte, hat das auf Büchereien spezialisierte Architekturbüro Leistungsphase aus Nordkirchen in einer Machbarkeitsstudie anhand von zwei möglichen Grundrissen, mit und ohne 50 Quadratmeter großes Lernlabor/Makerspace gezeigt. Eine überdachte Außenrückgabe soll Nutzern die Möglichkeit geben, Medien außerhalb der Öffnungszeiten zurückgeben zu können. Für Bibliotheksverwaltung und Personalraum sind 69 Quadratmeter vorgesehen, für den Sanitärbereich samt barrierefreier Toilette und Baby-Wickelraum sowie Technik- und Lagerfläche 44 Quadratmeter. Die Gänge zwischen den Regalwänden könnten 1,20 Meter breit sein. Platz ist vorgesehen für einen Zeitschriften-Bereich, ein Lesecafé, einen Veranstaltungsbereich für 60 Personen, einen Außen-Lesebereich, ein Kinderbereich mit Sitzstufen und ein Lernlabor. Damit erfüllt die Stadtbücherei alle Anforderungen an eine moderne Bibliothek. Ihr Kernauftrag ist es, allen Bürgern einen freien Zugang zu Informationen und Wissen zu gewährleisten und so gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

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