Es stehen viele Projekte „auf dem Zettel“

Der zukünftige Bürgermeister Lars Keitel (Grüne) bei einem Stadtrundgang mit interessierten Bürgern und im Gespräch über anstehende Projekte. Dabei fällt auch auf: „Der Houiller Platz ist in die Jahre gekommen“. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Unter dem Motto „Grüne Lieblingsplätze“ hatte der Ortsverband Friedrichsdorf von Bündnis 90/Die Grünen zu einem Stadtspaziergang mit dem künftigen Bürgermeister Lars Keitel und der Vorstandsvorsitzenden Daniela Fox eingeladen. Am Treffpunkt neben der Rollsportanlage im Sportpark konnte Lars Keitel 22 Bürger begrüßen.

Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen trafen sich der künfitge Bürgermeister Lars Keitel (Grüne) und interessierte Bürger zu einem Stadtrundgang, bei dem sich unter anderem über anstehende Projekte ausgetauscht wurde. Keitel, der am 1. September sein neues Amt antreten wird, informierte über anstehende Vorhaben in der Stadt. Er erinnerte daran, dass die Stadt 1999 beschlossen hatte, zwischen dem Wohngebiet „Am Schäferborn“ und der BAB 5 ein Gewerbegebiet einschließlich eines Sportzentrums zu entwickeln. Grundlage für den neuen Sportpark bildete ein mit einer lokalen Planungs- und Expertengruppe entwickelter Sportentwicklungsplanung. Im Frühjahr 2012 begann der Bau des nördlichen Abschnitts mit einem Leichtathletikplatz Typ „Kampfbahn C“ mit 40-Meter-Laufbahn inklusive eines Kunstrasenplatzes, einem Umkleidegebäude mit Duschräumen und einem Naturrasenplatz. Im September 2013 ging die Anlage in Betrieb. Seither sorgen zwei Platzwarte für einen einwandfreien Betrieb der Sportstätte. Fertig gestellt sind bereits die Rollsportanlage (2018), der Leichtathletikplatz mit Hochsprung-, Weitsprung- sowie Dreisprunganlage, das Volleyball- und Basketballfeld, ein Beachvolleyballfeld, eine Fun-Box, ein Naturrasenplatz und eine Diskus- und Hammerwurfanlage sowie ein Kugelstoßring und eine Speerwurfanlage (Kunststoff). Ende September 2019 wurden zwischen dem Parkplatz Ost und dem Vereinsgebäude mit Terrasse ein Fitnessparcours und Street-Workout-Geräte, ein Mehrzweckspielfeld, eine Bouleanlage und eine Dirt-Bike-Bahn in Betrieb genommen. Fortgeführt wird rund ums Gelände die auf der Westseite begonnene Allee, kündige Keitel an. Fertig gestellt werden soll bis Sommer 2022, die Anfang 2017 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Weiterentwicklung des südlichen Bauabschnitts. Gebaut werden soll eine fast um den gesamten Sportpark gehende Finnenbahn, die ideal für Crossläufer, Jogger und Radfahrer ist. Der besonders weiche, gelenkschonende einem Waldpfad nachempfundene Bodenbelag federt die Auftritte beim Laufen ab und schont die Gelenke. Im Anschluss an die Dirt-Bike-Bahn, die optimiert werden soll, entstehen ein Kletterpark mit großen Kletternetzen, eine große Rasenspielfläche für freie Rasenspiele wie Fußball und Frisbee, ein Spielplatz und eine Liegeweise sowie auf einem heutigen Schotterplatz gegenüber den Street-Workout-Geräten ein neuer Inline-Skater-Park.

„In der Region beispiellos“

„Zwischen den einzelnen Bereichen wird es immer wieder Grünflächen, die teils biodivers angelegt sind, geben“, sagte Keitel. Ein Trinkwasserspender sowie ein öffentliches WC-Haus sollen den Bereich komplettieren. Durch die Großzügigkeit der Anlage entzerre sich alles. Viele Vereine wollten hier feste Trainingszeiten haben. Zusätzlich solle der Sportpark der Öffentlichkeit für Sport und Freizeitgestaltung offenstehen. „Unser Sportpark ist in der Region beispiellos. Einzig Rodheim hat noch einen“, betonte das zukünftige Stadt- oberhaupt.

Hinter der Schießanlage schließt sich im Osten der 12,5 Hektar große Gewerbepark an. Eine Bürgerin wollte wissen, warum alles so lange dauert: „Sollte der Sportpark nicht schon in diesem Sommer fertig sein?“ „Nein. Geplant ist die Fertigstellung im Sommer 2022. Die Dauer hängt mit der Ausschreibung zusammen“, erklärte Keitel. Es gebe auch Gespräche über ein Gastronomieangebot im Sportpark. Mit ihrem Wunsch im Sportpark auch Konzerte und andere Kulturveranstaltungen anzubieten, trafen Bürger bei Lars Keitel auf Gehör.

Beim Spaziergang Richtung Innenstadt machte Keitel die Bürger auf eine 2,5 Hektar große Blühwiese neben dem Spielplatz „Villa Rustica“ aufmerksam. Dort wollte der Bauer ursprünglich Zuckerrüben anbauen, was er aufgrund von Schädlingen verwarf. Seit Jahren ein Dauerthema in der politischen Diskussion ist der Houiller Platz. Das durch die Seniorenwohnanlage abgeschirmte Areal („das Gebäude macht den Platz erst zum Platz“) ist in die Jahre gekommen. Eine Planungswerkstatt mit allen Anliegern, Praxen und Geschäftsleuten soll noch in diesem Jahr gestartet werden. Impulse bringen sollen unter anderem der neue Biomarkt und die Stadtbibliothek.

„Entsteint“ werden sollen alle Kreisel in der Stadt, berichtet Keitel, „Die ersten sind bereits mit Blühpflanzen und Stauden bepflanzt worden. Zum innerstädtischen Fördergebiet gehört der Bereich vom Houiller Platz über die Hugenottenstraße und den Landgrafenplatz bis zum Park An der Bleiche und den Güterbahnhof, eine Aufwertung des öffentlichen Raums und eine Stärkung der Versorgungsfunktion der Innenstadt.“ Zu den Zielen gehörten die Verbesserung der Versorgungslage, die Aufwertung des öffentlichen Raums, die Erstellung eines Mobilitätskonzeptes für alle Verkehrsteilnehmer sowie ein Konzept für die bisherige Stadtbibliothek. Auf dem Rollschuhbahngelände im Park an der Bleiche solle ein sechszügiger Kindergarten in Holzbauweise mit Parkanschluss gebaut werden. „Der Park soll als letzte Grünfläche in der Innenstadt erhalten bleiben und die auf städtischen Grundstücken angelegten Schrebergärten mit ihrem teils 32 Jahre alten Baumbestand in den Park integriert werden“, fügte der künftige Rathauschef hinzu. Die Stadt hat also einiges „auf dem Zettel“.

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