Schlachtfest der Wehr in Glashütten

Glashütten (st) – Herbstzeit ist Schlachtzeit. Was früher gerade auf dem Lande durchaus üblich war, ist mittlerweile nicht mehr so bekannt. Wollte man vor einigen Jahrzehnten über den Winter Wurst und Fleisch zur Verfügung haben, musste das über das Jahr groß gezogene Schwein oder Rind geschlachtet werden. Und zeitnah gab es hier und da auf den verschiedenen Höfen sogar ein Schlachtfest, zu dem geladen wurde.

Schlachten tun die Mitglieder Freiwilligen Feuerwehr Glashütten zwar auch nicht, aber zum traditionellen Schlachtessen laden sie jedes Jahr aufs Neue ein. Und der Zuspruch ist wahrlich groß. Rund 170 Besucher fanden am vergangenen Wochenende den Weg ins Gerätehaus an der Limburger Straße. Bereits nach kurzer Zeit waren alle Tische und Bänke in der mit bunten Lichtern geschmückten Fahrzeughalle besetzt und die freundlichen Bedienungen hatten alle Hände voll zu tun.

Federführend für diese Veranstaltung zeichnet sich der Wehrführer der Glashüttener Feuerwehr Sascha Kootz. Er war an diesem Wochenende, wie seine fleißigen Kollegen, ständig im Einsatz und zum Wohl der Gäste unterwegs. In der Küche wurden all die Leckereien, die zu einem Schlachtfest gehören, zubereitet. Wer keine Schlachtplatte oder Haxen mochte, dem wurde eine Bratwurst oder ein Mettbrötchen serviert. „Wir haben für jeden was im Angebot,“ erklärt Kootz nicht ohne Stolz, schließlich liegen Blut- und Leberwürstchen und Schweinebauch nicht jedem. Selbst das Sauerkraut und der Kartoffelbrei ist hier hausgemacht. Der Wehrführer erklärt: „Die Fleischwaren beziehen wir von Katharina Krüger, Inhaberin der Metzgerei Westenberger. Da wissen wir, dass es sich um sehr gute Qualität handelt und es den Leuten schmeckt.“ Und das es den Leuten geschmeckt hat, konnte man sehen: Teller um Teller, bestückt mit leckeren Gerichten aus der Schlachtküche wanderten über den Tresen, hin zu den Gästen an ihren Tischen.

Zur musikalischen Unterhaltung spielte die Schloßborner Tanzband Malwine. „Bereits seit Jahren können wir ‚Malwine‘ für unser Schlachtfest engagieren“, berichtet Sascha Kootz. Und wer sein Abendessen wieder abtrainieren wollte, konnte direkt danach zu passender Musik das Tanzbein schwingen.

Wie lange es das Schlachtfest schon gibt? Da musste Sascha Kootz passen: „Als ich in die Jugendfeuerwehr eingetreten bin, da gab es das Schlachtfest schon. Aber wann dieses zum ersten Mal veranstaltet wurde….?“ Zum Glück waren an diesem Abend auch ältere Glashüttener zum Schlachtfest gekommen und konnten genaue Auskunft über die ersten Jahre des Schlachtfestes geben. So wusste Theo Scheib, ehemals 2. Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Glashütten, zu berichten, dass das Schlachtfest erstmals im Jahre 1982 veranstaltet wurde. „Mittlerweile ist es eine richtige liebgewonnene Tradition geworden“, sagt Scheib, nimmt sich sein in Folie verpacktes Schlachtessen und macht sich auf den Nachhauseweg.

Traditionell ist es auch, dass die Kerbemütter Glashütten mit von der Partie sind. Komplett waren sie wieder in ihren orangenen T-Shirts beim Schlachtfest dabei. Eine Damengruppe, die auf allen Festen wegen ihrer Feierfreudigkeit immer sehr gerne gesehen ist.

Gegen 2 Uhr in der Früh hieß es dann für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Glashütten die Halle für diesen Abend zu schließen. Ein bisschen Schlaf brauchten die Damen und Herren nach diesem anstrengenden Abend wirklich. Schließlich hieß es direkt am kommenden Mittag, die nächsten Gäste zum Schlachtessen zu begrüßen. „Auch wenn es ein anstrengendes Wochenende ist, sind wir alle gerne dabei. Es mach einfach Spaß, wenn eine Veranstaltung von den Mitbürgern so gut angenommen wird“, zieht Sascha Kootz Resümee von dem Veranstaltungswochenende.

Das Glashüttener Schlachtfest der Freiwilligen Feuerwehr Glashütten – ein Fest, welches nicht nur von den Wehren der beiden anderen Ortsteile gern besucht wird, sondern gerade von den Bürgern der schönen Taunusgemeinde sehr gerne angenommen wird.

Foto: Streit



X