Wach-Rütteln: Einstimmung auf Weihnachten

Schloßborn
(kw) – Bereits zum dritten Mal gestalteten Christina Vest und Dagmar Rehme eine Andacht am Vorabend zu Hl. Abend. Die in warmes Licht getauchte Schloßborner Kirche war voll: Viele Junge und Alte, Kirchenferne und Kirchennahe waren der Einladung gefolgt, sich Zeit für ein persönliches Wach-Rütteln zu nehmen. Lutz Riehl und Franka Josic umrahmten musikalisch.

Im Zentrum der Andacht stand ein Zitat von Alfred Delp: „Advent ist eine Zeit der Erschütterung, in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst.“ Alfred Delp war ein Jesuitenpater, der als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus im Alter von nur 37 Jahren hingerichtet wurde und der sich intensiv mit dem Thema Advent und seiner Bedeutung für die Menschen beschäftigte. Damals wie heute war Krieg, Menschen waren in Gefangenschaft, Menschen froren, hatten Angst und waren verzweifelt.

„Warum sollten wir uns erschüttern lassen, wo doch im Advent alles schön, bunt und glitzernd ist – wirklich?“ Die Damen Rehme und Vest haben sich mit ihren zunächst erstaunten Zuhörern auf eine Gedankenreise begeben: Einerseits ist Weihnachten ein einziger Stress, letzte Calls im Büro, Geschenke in letzter Minute, Einkäufe für das Menü – andererseits geht es doch um all das überhaupt nicht.

Da passte es sehr gut, dass Jürgen Heep von den Pfadfindern das Licht aus Bethlehem vorbeibrachte; die Friedenslichtaktion stand im vergangenen Jahr unter dem Motto „Frieden beginnt mit Dir!“ „Es braucht den Mut, den ersten Schritt auf diesem Weg muss jeder aus eigenem Antrieb gehen. Diesen Mut müssen wir in uns selbst finden, indem wir nicht den Blick auf unseren Mitmenschen verlieren, ihnen Menschlichkeit, Respekt und Achtung schenken. Indem wir den Mut haben, Partei zu ergreifen und Zivilcourage zu zeigen“, so Norbert Mezger. Die Menschen in der Schloßborner Kirche haben sich erschüttern lassen – Weihnachten konnte kommen!

Stimmungsvolle Illumination der ungeheizten Kirche erwärmte die Herzen der Besucher.

Foto: privat



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