Bei einem Frühstück verabschiedeten Vorstandsmitglieder der Bürgerstiftung Kelkheim die 18-jährige Kelkheimerin Kim Salmon, die gerade ihr Abitur gemacht hat, und für ein Jahr im internationalen Jugendfreiwilligendienst in der Ghetto-Gedenkstätte Terezin arbeiten wird. Theresienstadt in Tschechien. Die Bürgerstiftung Kelkheim hat die Patenschaft zur Unterstützung von Kim Salmon übernommen. Dr. Hildegard Bonczkowitz: „Ich finde das großartig, dass sich junge Menschen zu dieser Aufgabe bereit finden.“ Denn Theresienstadt gehört zu den Gedenkstätten, in denen das Leiden und der Tod von vielen Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus dokumentiert wird, eine Stätte, die heute offen ist für Besucher, die hier über die Schrecken der damaligen Zeit informiert werden. Sie wird hier Führungen übernehmen und pädagogische Programme ausarbeiten sowie an Publikationen von Berichten von Zeitzeugen mitarbeiten.
Hier, in Theresienstadt, ist Kim Salmon eingebunden in die Arbeit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste: Es werden vor allem deutsche Gruppen sein, die Kim Salmon mit anderen Helfern in der Gedenkstätte betreuen wird. Eine Voraussetzung dafür: Das Erlernen der tschechischen Sprache. Das erfordert die Belegung von Sprachkursen, also ein wichtiger Teil der Vorbereitung.
Es ist für sie auch eine Form der Auszeit nach der Schule und dem Abitur. Im Gespräch waren für dieses Jahr auch Israel oder andere Länder, aber nach einem Besuch in Theresienstadt entschied sie sich für diese Aufgabe. Hinzu kommt, dass ihr Freund sozusagen mit von der Partie ist. Er geht auf einen nahe gelegenen Biobauernhof.
Wichtig war für Kim Salmon, dass sie sich mit der traurigen Geschichte vertraut gemacht hat. Wichtig für sie auch, Land und Leute kennenzulernen, dass mit Sicherheit auch ein Abstecher nach Prag auf dem Programm steht.
Was nach dieser Aufgabe folgt? Sie weiß es noch nicht so recht. Studium natürlich, nach einem Einser-Abitur keine Frage. Eine Möglichkeit: Dokumentarfilmerin. Also möglicherweise ein Filmstudium.
Das könnte naheliegen, wenn man weiß, das Volker Zill inzwischen ein bekannter Theater-Regisseur geworden ist, dessen letzte Produktion auf dem Gimbacher Hof mit dem theater domino für viel Aufsehen sorgte.
Als Abschiedsgeschenk erhielt Kim Salmon von Dr. Hildegard Bonczkowitz eine Packung Pralinen mit auf den Weg, verpackt in einem Karton mit einem Kelkheimer Motiv.
Dazu gab es einen Glückskäfer und einen Bleistift als Erinnerung, von Zeit zu Zeit mal Bericht zu erstatten.
Das Bild zeigt von links nach rechts am Frühstückstisch: Dr. Borries Kübel, Dr. Christine Schick, Kim Salmon und Dr. Hildegard Bonczkowitz beim Studium von Unterlagen.