Kelkheim könnte bald zu den Städten mit dem Fair Trade Siegel gehören

Der Anstoß kam von der UKW-Fraktion der Stadtverordneten-Versammlung und der Pfarrgemeinde St. Franziskus. Und die anderen Fraktionen und Kirchengemeinden scheinen auch nicht abgeneigt zu sein, dass Kelkheim in absehbarer Zeit zur „Fairtrade-Stadt“ wird. Jedenfalls zeigte das die Informationsversammlung in der Cafeteria des Rathauses, wo die Referentin des Vereins Transfair, Kerstin Buda-Friedrich, über Fairtrade berichete.

Zum Schluss trennte man sich und folgte dem Wunsch des Bürgermeisters, eine Steuerungsgruppe aus Kelkheimern (Bürgerschaft) zu bilden, um das Thema in Angriff zu nehmen und vorzubereiten.

Voraussetzung ist allerdings, dass sich zunächst die Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung und das Plenum damit befassen. Die Reaktionen des Abends zeigten: Keine Widerstände.

Die Referentin, die über Aufgaben, Aufbau und die weltweite Arbeit von Fairtrade berichtete, gab den Kelkheimern gleich ein paar Ratschläge an die Hand, wie sie Fairtrade in Kelkheim publik machen können.

Einiges davon ist ohnehin schon verwirklicht, ohne dass die Öffentlichkeit groß davon Notiz nahm. In der Eichendorff-Schule im Lehrerzimmer gehört Fairtrade zum Alltag. Und in den Kelkheimer Kirchengemeinden gibt es ähnliche Aktionen.

In der Welt gebe es in 28 Ländern 2.000 Fairtrade-Towns unter dem zertifizierten Fairtrade-Siegel. Rund 1,5 Millionen Kleinbauern proftieren, wie Kerstin Buda-Friedrich sagte, von Fairtrade, das ausbeuterische Kinderarbeit ausschliesst.

Wege, wie man Fairtrade auch in Kelkheim einführen konnte, gebe es genügend, meinte die Referentin. Die Bestückung von Automaten in öffentlichen Gebäuden, Fairtrade-Kaffee in Gaststätten oder Büros – es böten sich genügend Möglichkeiten an. Der Einzelhandel könne sich einschalten, schlug der Bürgermeister an den Vorsitzenden der VKS, Heinz Brestel gewandt, vor. Dem war allerdings in gewisser Weise schon der Inhaber von Schokokasper, Gerhard Boldt, zuvorgekommen, der in seinem Geschäft Fairtrade gehandelte Schokolade führt und auch gleich Proben für diesen Informationsabend mitgebracht hatte.

Wer sich vor der Stadtverordnetensitzung am 19. Juni (es wird kaum Gegenstimmen geben) über Fairtrade informieren möchte: Fairtrade-Deutschland.de.

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