Nele Neuhaus und Olaf Jahnke haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, das Kelkheim durchaus seinen Platz in der Kriminal-Literatur bekam. Mord und Totschlag – jede Menge. Auch im Fernsehen anzuschauen.
Nun hat Kelkheim, haben Glashütten und Königstein in einem weiteren Krimi literarisch-kriminalistischen Eingang gefunden. Elisabeth Florin berichtet darüber, weshalb Commissario Pavarotti nie nach Rom kam. Dafür taucht er aber in Kelkheim und Glashütten auf, um zwei dicke Mordfälle in Meran aufzuklären.
Da aber dieses Mal die Haupthandlung in Meran und den Südtiroler Alpen spielt, bleiben für Kelkheim so um die sechzig Seiten. Die Spannung mit den vielen Rätseln um Liebe, Leidenschaft und Mordlust mit dem tiefen Blick in die jüngste deutsche Vergangenheit hat die Autorin, die übrigens als Finanzjournalistin und Kommunikationsexpertin in Frankfurt arbeitet, nach Meran verlegt, um dann zum Schluss den Kreis wieder zu schließen. Nicht unbedingt in Kelkheim, aber in Frankfurt könnte es sein.
Der Inhalt des Krimis der Autorin, die den Commissario schon in drei vorhergehenden Fällen mit viel Spannung ermitteln ließ, reicht in die Zeit zurück, da über Südtirol und Meran nach 1945 die sogenannte „Rattenlinie“ führte, auf der ehemalige Nationalsozialisten und SS-Größen bis nach Südamerika flüchteten.
Ein steter Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart, von Orten, hält die Spannung hoch. So ganz schnell kommt man nicht dahinter, wer denn nun in Meran und Umgebung Menschen vom Leben zum Tode beförderte – nur weil es ihm um das Zahngold in den Konzentrationslagern ermordeter Juden ging.
Ob nun ein fiktiver Kriminalfall oder nicht: Die Frankfurterin Elisabeth Florin hat offensichtlich ausgesprochen sorgfältig recherchiert und die Ergebnisse der Recherchen mit viel Spannung in diesem Kriminalroman umgesetzt.
Selbst der Zauberberg kommt zu seinem Recht, wieso, verraten wir nichts.
Das Buch ist im Emons-Verlag in Köln erschienen, 320 Seiten und kostet 11,90 Euro. ISBN 978-3-7408-0316-2.