„Das Märchen vom Kerbeverein. So waren die Gedanken von zwei leidenschaftlichen Kerbeborschen. Da klagen nicht hilft, handelten sie und beschlossen einen Verein zu gründen. Es dauerte gar nicht lange bis man genügend Gleichgesinnte gefunden hatte und so traf man sich am 24. Februar 1989 im Gasthaus “Bayerischer Hof” zur Vereinsgründung.“ Und dieser Verein – wir zitierten aus der Festschrift – wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Das wird innerhalb der Fischbacher Kerb vom 26. bis zum 30. September gebührend gewürdigt und gefeiert werden. Deshalb haben wir auch schon mal in der Festrede gestöbert. Und da ist zu lesen: „Natürlich sind 25 Jahre nur ein kleines Jubiläum im Gegensatz zu anderen Vereinen in Fischbach, die ihr hundertjähriges Bestehen schon lange gefeiert haben.
Schaut man aber einmal in die Geschichte der Fischbacher Kerbeborsch zurück, so findet man in den Archiven ein Bild auf dem zum Beispiel Rudi Hess oder Hubert Schuch im Jahr 1951, 170 Jahre Kerb in Fischbach feiern.
Wenn wir das jetzt einmal zurück rechnen, wurde die Fischbacher Kerb im Jahre 1781 das erste Mal erwähnt und bis heute wäre das mit kleinen Unterbrechungen die 233. Kerb, die wir in Fischbach feiern.
In Bezug auf 233 Jahre Fischbacher Kerbeborsch ist wie gesagt das 25-jährige Vereinsjubiläum des Kerbeverein nur ein sehr kleiner Teil davon.
Trotz allem ist in diesen 25 Jahren doch einiges passiert und deshalb möchte ich Ihnen und Euch einmal ein Paar Punkte aufzählen, die zeigen sollen, dass 25 Jahre Kerbeverein Fischbach wirklich ein Grund zum feiern ist.“ Lassen wir es damit genug sein. Es muss ja noch etwas für den Festabend bleiben.
„Die Fischbacher Kerb ist Kultur- und Brauchtumspflege zugleich“, so Bürgermeister Thomas Horn, der damit auf das kulturelle Programm der Festtage anspielt. Nicht nur er und Pfarrer Peters erinnern an den Weihnachtsmarkt, den erwähnen auch Pfarrer Josef Peters wie Stadtverordneten-Vorsteher und Schirmherr Alexander Furtwängler. „Einer der schönsten in unserer Region“.
In der Festschrift findet sich eine Fülle von Bildern, ausgegraben in alten Alben. Kerbebursch damals, Kerbebursch heute – dazwischen liegen Jahrzehnte, die sich im Auftreten und im „Outfit“ niederschlagen. Und sicherlich weiß so mancher „Eingeplackter“ herzlich wenig über die Kerb. In der Festschrift gibt es „Nachhilfeunterricht“. Da erfährt man alles über den Gickelschmiss, der für den Gickel, den Hahn gar nicht so gefährlich ist. Da wird über den Kerbebaum und seinen Kranz berichtet, wo er herkommt und wie er nach Fischbach gelangt. Und wie in so vielen Gesellschaften und Vereinen gibt es auch hier eine „Kleiderordnung; sie wird in dem Heft erläutert und viel Spaß verspricht ein Quiz rund um die Kerb. Das muss man wissen, wie der Kerbebaum entweiht werden kann, und man sollte im Quiz nicht die Antwort „Milch“ ankreuzen, wenn nach dem ausschliesslichen Getränk der Kernebursch gefragt wird. Wir verraten es nicht, und wenn wir zugegebenermaßen immer wieder rätseln, wie der Typ da oben am Baum, die Puppe, heißt – wir fragen lieber den Vorsitzenden Ralf Fischer. Wir fragen ihn auch vorsichtshalber ob das Ding da am Hals der Kerbeburschen und Kerbemädchen (Von Kerbeburschinnen haben wir noch nichts gehört) Bimmel, Bammel, Bommel oder Bummel heißt. Wenn man uns alles vorher verrät, werden wir uns auf einen dicken Gewinn freuen können. Vielleicht wieder ein Bembel oder eine Bommel?
Das Programm der Jubiläumskerb entspricht dem Ereignis: „Abba Life“ am 26. September (Freitag) um 20 Uhr. Am Samstag (27.9.) um 14 Uhr Aufstellen des Kerbebaums und abends ab 20 Uhr „Kerbegaudi“ mit den „Lahntalern“. Am Sonntag (28. September) um 11.30 Uhr Frühschoppen im Festzelt, um 14.30 Anschießen der Kerb mit den 1. Frankfurter Böllerschützen, um 15 Uhr der Festkommers unter anderen mit der Band „Malwine“ aus Schloßborn.
Der kulturelle Höhepunkt und auch Teil des Kelkheimer Kultursommers ist nach der Versteigerung des Kerbebaums (10 Uhr) die elfte Fischbacher Comedy-Nacht um 20 Uhr mit Ingo Appelt und seinem Programm „Frauen sind Göttinnen“ (Anmerkung der Redakion: Man muss nur dran glauben).
Auf dem Bild mit dem Kerbeburschen ganz oben wird man keine bekannten Fischbacher mehr entdecken.. Kein Wunder es stammt so aus der Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg.
Darunter die beiden Bilder sind jüngeren Datums. Da ist noch das eine oder andere Gesicht zu erkennen. Dann folgen die Lahntaler, sowie Ingo Appelt und die Gruppe Abba Life.