Martin Walser im Goldenen Buch der Stadt Kelkheim

Ein Schriftsteller, so meint man, muss doch „fließend“ schreiben können und Texte erfinden – auch beim Eintrag in Goldene Bücher, wahrscheinlich schon einige Dutzend Mal geprobt. Auch Martin Walser, der sich vor einer Lesung im Stadtverordneten-Sitzungssaal im Goldenen Buch der Stadt Kelkheim einschrieb, gab es ein kurzes Innehalten, kurze Nachdenken, dann die Unterschrift. Und nach der Frage: Was schenkt man einem Schriftsteller? Gleich die Antwort: Das Gastgeschenk des Bürgermeisters mit dem Blick auf die heimatlichen apfelreichen Ländereien am Heimatort Wasserburg des Schriftstellers am Bodensee und die Kelkheimer Äpfel am Rettershof („Da haben wir eine Destille“) eine Flasche Retterser Apfelbrand. Der Gast kommentierte schlagfertig: „Lohnt sich besser als eine Flasche Wein mitzunehmen“.

Martin Walser in Kelkheim – die Bekanntschaft mit Heinz Dielmann (Rotarier) machte es möglich und auch der Besuch des Schriftstellers auf der Buchmesse. Deshalb der Abstecher nach Kelkheim. Tobias Schmitt: „Wir bemühen uns immer, interessante Persönlichkeiten nach Kelkheim zu holen“.

Die Reaktion des 86-jährigen, der garantiert schon einen anstrengenden Tag in Frankfurt hinter sich hatte: „Ist ja feierlich hier“. Thomas Horn: „Neben den Persönlichkeiten aus der Politik jetzt auch Sie als Schriftsteller...“ Und zählte verschiedene auf. Ein zustimmendes Nicken bei einem, eine etwas abwehrende Handbewegung beim anderen, auch bei einer bekannten Politikerin. Und ähnlich mit der Hand kommentierte er die Ehrungen, die ihm zuteil wurden und die Horn aufzählte. Deutlich war zu sehen, welche Ehrungen im Freude gemacht habe, welche nicht so ganz seinen Geschmack trafen.

Übrigens hatten die Rotarier – schließlich war einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller zu Gast – die Leistungsklassen Deutsch der Eichendorff-Schule und des Richter-Gymnasiums zu der Lesung eingeladen.

Weitere Artikelbilder



X