Reinhold Wallmeyer feierte Neunzigsten

Seinen 90. Geburtstag feierte gestern der frühere Bürgermeister von Fischbach, Reinhold Wallmeyer. Nach Fischbach verschlug es den Westfalen, als der Jurist in der Rechtsabteilung einer Versicherungsgruppe in Frankfurt angestellt wurde und eine Wohnung suchte. Er hatte zuvor nie daran gedacht, in Fischbach zu bleiben und schon gar nicht, dort Bürgermeister zu werden.

Als bei der Kommunalwahl 1960 die Koalition von Wählergemeinschaft und CDU die Mehrheit erreichte, wurde das CDU-Mitglied Reinhold Wallmeyer, nachdem er von mehreren Abgeordneten der FWG und CDU überredet worden war, zum Bürgermeister der damals selbstständigen Gemeinde Fischbach gewählt und trat am 1. Februar 1961 seinen Dienst an. Damals hatte Fischbach 2.500 Einwohner, 15 Jahre später, zum Ende seiner Amtszeit waren es 5.000. Diese Entwicklung in Fischbach war möglich, weil er sechs Bebauungsplanverfahren mit nachfolgender Baulandumlegung durchführte, darunter unter anderem auch das Planverfahren für die Beseitigung des „Landschaftsschadens alte Ziegelei“. Durch diese Verfahren wurden 700 Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser und teilweise auch für Gewerbeansiedlungen geschaffen. 200 der Bauplätze wurden von Fischbachern bebaut, die weiteren 500 sind verkauft worden und brachten 13.000.000 DM nach Fischbach. Viele alte Häuser wurden modernisiert und ein erheblicher Betrag floss in die Gemeindekasse, womit neue Bauwerke der Gemeinde mitfinanziert wurden.

Als Fischbacher Bürgermeister hat Reinhold Wallmeyer den heutigen Kelkheimer Stadtteil nachhaltig geprägt.

Während seiner Amtszeit entstanden das Gemeindezentrum mit Bürgerhaus und zwei Sporthallen, eine Schule, das Feuerwehrhaus, der kommunale Kindergarten, die Friedhofshalle, zwei Tiefbrunnen und Hochbehälter, sowie eine Vielzahl von Wohnhäusern im sozialen Wohnungsbau.

Seine Amtszeit als Bürgermeister endete am 31. Dezember 1976. Durch das Neugliederungsgesetz für den Main-Taunus-Kreis wurde die Gemeinde Fischbach am 1. Januar 1977 der Stadt Kelkheim (Taunus) angegliedert.

Kurze Zeit später, also vor vierzig Jahren entstand auch das Foto. Wir sind nicht sicher, aber es könnte bei der Verabschiedung Wallmeyers entstanden sein. Rechts im Bild Toni Schmitt, im Hintergrund Dr. Klaus Fischer und Willi Voigt. Das Foto zeigt Wallmeyer wie man ihn kannte und noch kennt: Fröhlich und lebensbejahend.

Auf seinem Privatgrundstück baute er mit einigen Freunden zusammen einen ersten Tennisplatz. Aus dieser privaten Initiative wurde 1977 der Fischbacher Tennisclub gegründet. Bis 1999 lenkte er die Geschicke des Vereins als Vorsitzender. Die Tennisanlage umfasst heute fünf Plätze und ein Clubhaus.

Wegen einer Rückenverletzung ist er nicht mehr so beweglich wie in früheren Tagen – seine postive Lebenshaltung hat er behalten.

Reinhold Wallmeyer ist Träger des Landesehrenbriefes, des Bundesverdienskreuzes am Bande und der Heinrich-Freiherr-vo-Gagern-Plakette in Gold.



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