Reizvolles Thema: Kalligraphie neu entdeckt

Gleich drei Künstlerinnen werden mit der Ausstellung „Kalligraphie neu entdeckt“ die nächste Ausstellung bei Blei + Guba in der Max-Planck-Straße im Industriegebiet Münster bestreiten, die vom 26. Mai bis zum 25. Juli mit der Vernissage am 26. Mai um 18.30 Uhr dauern wird.

Die kunstvollen Schriften werden dargestellt von Gertrud Rist, Regina Witt-Deadlow und Alexandra Sauber.

Die Künstlerinnen setzen Materialien und Techniken sehr vielfältig ein. Sie arbeiten nicht nur auf Papier oder Leinwand. Dabei schreiben sie mit Tinten, Tuschen und Acrylfarben, auch Beize und Gouache, einem wasserlöslichen Farbmittel aus gröber vermahlenen Pigmenten unter Zusatz von Kreide.

Komplizierter ist die namentliche Auswahl der Schriften. Fraktur und Englische Schreibschrift sind einigen bekannt, nicht aber Unziale, ein Schrift in Großbuchstaben, die mit der Rohrfeder auf Pergament geschrieben wurde und wahrscheinlich aus der älteren römischen Kursive, einer Schrägschrift, entstanden ist, oder die humanistische Kursive die die Urform der lateinischen Schreibschriften ist. Unbekannt ist auch die Bastarda, ähnlich der Fraktur, eine spätmittelalterliche Schriftart, die als Buchschrift in Handschriften gebräuchlich war und auch in Kanzleien verwendet wurde.

Gertrud Rist nimmt die führende Rolle unter den drei Damen ein. Sie hat ein Atelier in Eschborn und gilt als Koryphäe auf dem Gebiet der Kalligraphie. Sie arbeitete zunächst als freie Mitarbeiterin in Werbeagenturen und Ateliers. Und ist seit 40 Jahren als freiberufliche Grafik-Designerin und Kalligrafin tätig. Sie arbeitete im Linotype-Schriftenatelier in Eschborn, ist Mitglied in der Künstlerrunde WKV in Hattersheim, Kursleiterin für Kalligrafie im Verein für Volksbildung und gibt seit 2004 Kalligrafie-Privatunterricht in ihrem eigenen Atelier.

Gertrud Rist beherrscht alle anfangs erwähnten Techniken in Perfektion. Sie fertigt handgefertigte Unikate für individuelle Jubiläumsmappen, Chroniken, Urkunden und dergleichen für Private und Firmen. Es reizt sie der Versuch, handgeschriebene Texte nach ihrem Inhalt bildlich zu gestalten. Dabei setzt sie auch selbst entwickelte Schriften ein.

Regina Witt-Daedlow ist in Dortelweil, einem Stadtteil von Bad Vilbel im Wetteraukreis, geboren. Sie machte zunächst eine Ausbildung als Technische Zeichnerin und absolvierte dann ein Ingenieurstudium mit Fachrichtung Verfahrenstechnik an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Danach und bis heute arbeitet sie als Ingenieurin im Industriepark Höchst. Mit der Schönschrift hatte sie sich zwar im Selbststudium beschäftigt, neuerdings hat das Schreiben auf Stein ihr Interesse geweckt.

Regina Witt-Daedlow erarbeitet neben Karten zu besonderen Anlässen auch gerne Schriftbilder, die meist als Kalender zusammengefasst werden.

Alexandra Sauber ist in Bad Homburg geboren und machte zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Fünf Jahre arbeitete sie in der Auslandskreditabteilung einer Frankfurter Bank. Seit mehr als 20 Jahren ist sie in einem Bauelemente-Unternehmen in Kronberg tätig und ist zuständig für Personal und Buchhaltung.

Sie gestaltet Text- und Buchstabenbilder für Karten und Gutscheine. Schon in der Grundschulzeit hatte sie Freude an einer schönen Handschrift.

Heute schreibt und malt sie mit Pinsel, Feder, Kreide und Kohle. Sie bedient sich dabei auch Mischtechniken mit Gouache, Tusche, Bleistift Acryl und Aquarell.

Sie beschäftigt sich auch mit Enkaustik, einer künstlerischen Maltechnik, bei der in Wachs gebundene Farbpigmente heiß auf den Maluntergrund aufgetragen werden.

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