Vor dem Hintergrund sinkender Flüchtlingszahlen überdenkt der Main-Taunus-Kreis die Planungen für neue Unterkünfte. Wie Kreisbeigeordneter Johannes Baron mitteilt, bleiben die Zahlen hinter dem zurück, was noch vor wenigen Monaten erwartet worden war. „Wir wollen Leerstände und unnötige Ausgaben vermeiden und prüfen daher bei jeder Unterkunft in der Planungsphase, ob sie nötig ist, ob in dieser Größe und zu welchem Zeitpunkt“, so Baron.
Nach den neuen Zahlen des Landes Hessen werden dem Main-Taunus-Kreis bis Ende Juni insgesamt 227 Flüchtlinge zugewiesen; solche Werte wurden bis vor Kurzem schon innerhalb von zwei bis drei Wochen erreicht. Im vergangenen Jahr hingegen habe die Tendenz eindeutig nach oben gezeigt, sodass der Kreis zusätzliche Unterkünfte planen musste. Augenblicklich sind im Main-Taunus-Kreis 2.802 Personen aufgenommen. Die meisten davon sind untergebracht in Hattersheim (423), Hofheim (365) und Kelkheim (342), gefolgt von Flörsheim (330), Eppstein (234), Liederbach (203), Schwalbach (181) und Bad Soden (157).
Die Aufnahmequoten – also Flüchtlinge im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße – am besten erfüllt haben dabei Liederbach und Eppstein (übererfüllt mit 140 und 101 Prozent). Exakt erfüllt hat die Quote mit 100 Prozent die Stadt Hattersheim. Das Mittelfeld bildet Kelkheim (71). Ob dem Kreis bis zum Sommer exakt 227 Personen zusätzlich zugewiesen werden, lässt sich nach Barons Angaben nicht verlässlich sagen. Die Zahlen, die das Regierungspräsidium Darmstadt vierteljährlich mitteilt, seien nur vorläufige Berechnungen. Sie könnten sich im laufenden Quartal noch ändern. Das mache die Planung von Unterkünften „äußerst schwierig“.