Ungefährlich: Bernsteinschaben

Im Main-Taunus-Kreis werden seit einer Weile Bernsteinschaben gesichtet. Die Tiere stammen aus dem Mittelmeerraum und sehen den deutschen Schaben ähnlich. Ganz im Gegensatz zu diesen sind sie aber keine Lebensmittelschädlinge und verbreiten auch keine Krankheitserreger. „Sie sind völlig harmlos“, betont Xenia Rabeneck von der Unteren Naturschutzbehörde. „Es mag etwas lästig sein, wenn sie sich ins Wohnzimmer verirren – aber Schädlinge sind sie nicht.“ Es genüge, die Tiere aufzusammeln und nach draußen zu befördern. Melden müsse man sie nicht.

Die Bernsteinschabe oder auch Bernstein-Waldschabe ist ein bis eineinhalb Zentimeter groß und hat einen schlanken, hellbraunen Körper.

Die Fühler sind etwa so lang wie der Körper und seitlich nach vorne gerichtet. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal ist laut Xenia Rabeneck auch der hellbraune Halsschild, der nicht wie bei

der Deutschen Schabe schwarze Längsstreifen aufweist. „Der lichtscheue einheimische Vertreter wird bei eingeschaltetem Licht schnell in das Dunkel von Ritzen und Spalten flüchten. Der Neubürger flitzt oft im Hellen eine Weile umher oder fliegt sogar auf, weil Bernsteinschaben im Gegensatz zur deutschen Schabe fliegen können.“

Die Tiere breiten sich aber seit einigen Jahren im Norden aus – dazu tragen auch die warmen Sommer bei. Im Gegensatz zu ihren deutschen Verwandten ernähren sich die Bernsteinschaben von sich zersetzendem Pflanzenmaterial und überleben daher in Gebäuden nicht lange. Durch die jüngste Ausbreitung wird die Schabe nun auch als Neozoe eingestuft, als tierischer Neubürger.



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