Vier Wochen vorher war die Stadthalle „ausverkauft“. Das Valentinstreffen der CDU mit dem Hauptredner Jens Spahn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, hatte so viele angelockt, dass es immer wieder ein Nein geben musste, wenn Organisatorin Ingrid Schleich-Helfmann angerufen und um eine Eintrittskarte gebeten wurde. Für den Landtagsabgeordneten Christian Heinz war es die Gelegenheit, über die aus seiner Sicht erfolgreiche Arbeit der CDU-Fraktion im Landtag zu berichten, lebhaft unterstützt und gelobt vom Ministerpräsidenten Volker Bouffier, der Gelegenheit bekam, von den Tagen zu berichten, da er und die Groko-Unterhändler in Berlin beisammen saßen und es bis an den äußersten Rand der Erschöpfung ging.
Uns so erfuhren die Gäste, dass Spahn eigentlich zur Sicherheitskonferenz nach München wollte, nachdem er sich umgehört hatte, aber für Kelkheim entschied.
CDU-Stadtverbands-Vositzender, der ausdrücklich die Teilnahme der Kelkheimer CDU beim Rosenmontagszug erwähnte, was im kommenden Jahr fortgesetzt werden soll, erklärte auch den Grund für die Verschiebung. Denn am Mittwoch, dem eigentlichen Valentinstag, seien wohl ohnehin die Heringe in der Stadt knapp geworden, was zwar nichts mit Valentin zu tun hat, aber darauf hindeutete, dass an diesem Tag das Interesse für Politik wohl nicht so groß gewesen wäre.
Gerade dieses Thema griff Christian Heinz auf, als er bemerkte, das Interesse an der Politik habe wohl nach den Ereignissen der letzten Zeit wieder zugenommen. Und er wies darauf hin, dass die Valentinstreffen, dieses war das 18. Treffen, Strahlkraft weit über die Grenzen der Stadt haben. Und nachdem schon der Rosenmontagszug erwähnt wurde, kam dann später auch hin und wieder das Wort Karneval in der Politik zur Sprache. Die CDU, so Bouffier, sei der stabile Anker in Deutschland. Und so berichtete er aus den verhandlungen zur Groko in Berlin. Jamaika, so sagte er, sei eine Chance für Deutschland gewesen. Die FDP habe alle Chancen gehabt, ihre Vorstellungen durchzubringen. Und mahnend verwies er darauf, dass das heutige Ergebnis der SPD geringer sei, als dsa Ergebnis der Wahl. „Wir haben verhandelt bis zum Erbrechen, bis es an die Grenzen der physischen und psychischen Grenzen ging.“ Morgens um 6 oder halb sieben dann: Einigung oder platzen lassen. Nun, das Ergebnis ist bekannt. Dann Jens Spahn: Jetzt ohne seine weißgepunktete blaue Krawatte: Man muss schon einmal im Leben beim Valentinstreffen in Kelkheim gewesen sein, um dann festzustellen, dass andere mit Neid auf uns schauen. Ja, die Union und die SPD haben viele Prozente verloren, eine Mahnung dahingehend, einig zu bleiben. Nicht erwähnt: Die AfD. Selten fiel auch der Name Merkel. Aber die Forderung, Vertrauen zurück zu gewinnen. Weitere Themen: Die Bildung, Rassismus und freier Öffentlicher Nahverkehr: Kostenlos, einer bezahlt immer. Mehr Zusammenarbeit in Europa, bitte, und wir stehen hinter der Polizei, zeigen nicht mit Fingern auf sie. Und Multikulti: Nicht alles, das anders ist, ist auch bereichernd. Als ihm ein Glas Wasser gereicht wurde: Gibt es hier kein Bier. Ich komme aus Westfalen. Das wurde sofort korrigiert.
Und zum Schluss kam die Jugend zu ihrem Recht, die Junge Union mit Fabian Beine, die Jens Spahn auf das Sofa zu einer Lifesendung auf Facebook holte.