me für Ruppertshain mit dem Internationalen Ensemble unter der Leitung von Dzuna Kalnina in der Gemeinschaftsunterkunft in der Robert-Koch-Straße und im Felsenkeller am Zauberberg das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in etlichen Sprachen gesungen. Es wurde jedoch nicht nur gesungen, sondern ganz nebenbei auch noch Geld gesammelt, um sechs Frauen aus der Gemeinschaftsunterkunft in Ruppertshain einen Schwimmkurs zu ermöglichen.
Jetzt, zwei Jahre später, können die Sechs schwimmen. Das hat der Kelkheimer Schwimm-Club 1970 e.V. mit dem Vorstandsmitglied Jürgen Kurz in den Rhein-Main-Thermen mit Erfolg verwirklicht.
Jürgen Kurz ist zuständig für das Erwachsenenschwimmen und hat schon langjährige Erfahrung. Der Kurs lief Mitte 2021 an. Er erinnert sich: „Die Frauen haben unter meiner Anleitung den Kurs wirklich genossen. Diese Gruppe war ein internationales Ensemble. Einen solchen Kurs würde ich jederzeit wieder anbieten.“
Salome Korschinowski und Thomas Zellhofer von der Stimme für Ruppertshain e.V. haben diesen Schwimmkurs ermöglicht. Wichtig war Salome Korschinowski eines: „Je mehr wir unsere Migranten in unser Leben einbinden und ihnen auch Angebote geben, umso glücklicher werden wir alle sein. Ich betreue in der Gemeinschaftsunterkunft cirka 120 Mitbürgerinnen und Mitbürger und dies ist für mich eine ehrenvolle Aufgabe, die mich mit viel Freude erfüllt. Am Anfang war schon eine gewisse Barriere vorhanden, die aber sehr schnell abgebaut wurde. Der Schwimmlehrer Jürgen Kurz ist den Frauen ein gute Freund geworden, weil er ihnen ‘ihren Raum‘ gegeben hat.“ Thomas Zellhofer fügt an: „Wenn das Internationale Ensemble des Gesangs um Dzuna Kalnina eine solche Kreativität mit ‘Stille Nacht, Heilige Nacht‘ entfaltet und sich ein internationales Ensemble des Schwimmens bildet, dann ist das schon etwas Besonderes, was Ruppertshain zu bieten hat. Schwimmen gehört zu unserer Grundausbildung.“
Zur Vorgeschichte
Kein Weihnachtslied ist in so viele Sprachen übersetzt worden, wie das in Oberndorf an der Salzach (Österreich) geborene Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Dieses von Hilfspfarrer Josef Mohr und dem Organisten Franz Xaver Gruber komponierte Lied entstand aus einer Notsituation, da die Orgel der Kirche am Heiligabend des Jahres 1818 ausfiel. Es wird heute in über 320 Sprachen zur Weihnachtszeit gesungen.
Dieses Weihnachtslied war ein zündender Gedanke des Internationalen Ensembles (Asylantenchor) im Wohnzentrum in der Robert-Koch-Straße in Ruppertshain am 14. Dezember 2019, um Geld zu sammeln. Die Leiterin des Chores, Dzuna Kalina, hat den Abend noch gut in Erinnerung: „Das Spiel war folgendes: Man konnte sich eine Sprache wünschen. Und wenn wir diese Sprache tatsächlich drauf hatten und sangen, wünschten wir uns dafür eine kleine Spende in unsere Keksdose, und diese kleinen Einnahmen wurden dann für die Frauen dazu verwendet, einen Schwimmkurs zu sponsern.“
Die Idee funktionierte, das Weihnachtslied wurde neben Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch auch in Japanisch vorgetragen.