Eppenhain (ju) – Hört man vom Turmblasen zur Weihnachtszeit, kommen einem als erstes die Darbietungen auf dem Römer in Frankfurt in den Kopf. Während des traditionellen Weihnachtsmarktes ertönen immer wieder Klänge vom Dach der Nikolaikirche.
Das Turmblasen ist eine jahrhundertealte Tradition, die eine besondere Wirkung auf die Menschen hat. Wenn die Klänge der Bläser von hoch oben in die kalte Winterluft getragen werden, entsteht eine Atmosphäre, die tief berührt.
Ein Moment der Besinnlichkeit
Für viele Menschen ist das Turmblasen ein Moment, in dem der hektische Alltag stillsteht. Die klaren, festlichen Töne von Trompeten, Posaunen oder Hörnern schaffen eine Verbindung zur Weihnachtsbotschaft – Frieden, Hoffnung und Gemeinschaft. Die Melodien, oft traditionelle Weihnachtslieder, rufen Erinnerungen an vergangene Weihnachten hervor und wecken Gefühle von Geborgenheit und Nostalgie.
Ein Symbol für Gemeinschaft
Das Turmblasen hat die Kraft, Menschen zusammenzubringen. Ob man alleine lauscht oder sich mit anderen auf dem Platz vor dem Turm versammelt – die Musik wirkt verbindend. Viele fühlen sich durch die Klänge mit ihrer Stadt oder Gemeinde und den Menschen um sich herum verbunden. Gerade in der Weihnachtszeit, die von Familie und Zusammenhalt geprägt ist, verstärkt das Turmblasen dieses Gefühl der Nähe.
Ein Hauch von Ewigkeit
Die Klänge des Turmblasens vermitteln etwas Zeitloses. Egal, wie modern unsere Welt geworden ist, diese Tradition hat eine tiefe Verwurzelung im kulturellen Gedächtnis. Die Musik vom Turm herab lässt uns innehalten und gibt uns die Möglichkeit, inmitten des Trubels den Zauber der Weihnachtszeit zu spüren.
Das Turmblasen zur Weihnachtszeit berührt Herz und Seele gleichermaßen. Es ist ein Ritual, das Menschen daran erinnert, worum es an Weihnachten wirklich geht: Frieden, Liebe und das Zusammensein mit anderen. Dies will die Stimme für Ruppertshain e.V. dieses Jahr das erste Mal aufgreifen. Prädestiniert hierzu wäre der Glockenturm der St. Matthäus Kirche in Ruppertshain. Wegen des derzeitigen Umbaus mit der Integration der Kita Sc. Maria in die Kirche ist dies noch nicht möglich. Aus diesem Grund greift der Verein auf den neuen Atzelbergturm zurück. Vielleicht schneit es am Samstag, 21. Dezember. Dies würde dem 6. Kerzenscheinkonzert mit dem 1. Eppenhainer Turmblasen die richtige weihnachtliche Stimmung geben. Die musikalische Gestaltung übernehmen ab 16 Uhr die beiden Blasorchester von Kelkheim-Hornau und Münster und die ukrainische Sopranistin Daria Tymoshenko. Sie war unmittelbar nach Kriegsausbruch mit ihrer Familie nach Kelkheim gekommen. Im nächsten Jahr wird sie ihr Studium an der Hochschule für Musik und Kunst/Frankfurt mit dem Master abschließen. Neben den musikalischen Darbietungen für‘s Herz, gibt es natürlich auch etwas für den Magen. Bei Kinderpunsch, Glühwein, Weckmännern und Brezeln lässt sich der Weihnachtscountdown gebührend einläuten. Und noch ein Tipp: Für die adventliche Stimmung während des Konzerts bitte aufgeladene Handys mitbringen. Diese sind auch hilfreich für den Rückweg vom Plateau des Atzelbergs nach Eppenhain.