Ruppertshain
(mg) – Ab dem 19. September ist es so weit: Die schon beinahe überfälligen Sanierungsarbeiten an der Robert-Koch-Straße, also der Ortsdurchfahrt Ruppertshains, beginnen. Schon seit langer Zeit ist – so müsste es jedem, der Ruppertshain durchfährt, schon aufgefallen sein – die Robert-Koch-Straße in einem desolaten Zustand. Große Schlaglöcher, Fahrrinnen und Straßenflicken sind vor allem im unteren Teil der Straße omnipräsent und machen die Durchfahrt so zu einem weniger angenehmen Erlebnis für alle Auto-, Motorrad- und Fahrradfahrer, mehr ein Härtetest für die Arbeit des Zahnarztes bei der zuletzt gesetzten Plombe. Vor allem aber der Zustand der Bürgersteige entlang der Robert-Koch-Straße machte die großflächige Erneuerung so unvermeidbar. Zu gefährlich waren Unebenheiten und Löcher, besonders verschärft durch die direkt an der Straße gelegene Grundschule, durch die viele junge Schüler die Flanken der Robert-Koch-Straße nutzen.
Doch die Sanierung der Ortsdurchfahrt hat ihren Preis: Über den Zeitraum von zwei Jahren, so ist es zumindest geplant, soll die Straße in vier Bauabschnitten wieder in Top-Zustand versetzt werden. Da neben Fahrbahn und Bürgersteigen auch ein neuer Hauptkanal gebaut wird, ist eine Vollsperrung des jeweiligen Abschnittes unvermeidbar.
Um die Anwohner der Baustelle und die Bürger Ruppertshains sowie der umliegenden Ortschaften zu Informieren, luden die Stadt Kelkheim und Bürgermeister Albrecht Kündiger zu einer Ortsbegehung ein. Bürger und Stadtvertreter trafen sich am Beginn des ersten Bauabschnittes am unteren Ortseingang aus Richtung Fischbach, um dem Verlauf der Baustelle bis zum Zauberberg zu folgen. Knapp 30 interessierte Bürger und Anwohner fanden sich ein, um den Ausführungen der Verantwortlichen beizuwohnen.
Schnell wurde klar: Vor allem Bauabschnitt 1 im unteren Teil Ruppertshains wird die größten Einschränkungen für Anwohner und andere Ortsdurchfahrten haben. So wird durch die Vollsperrung auch die Landstraße nach Fischbach nicht mehr zu nutzen sein. Eine Umleitung wird großflächig über Königstein ausgeschildert, auch der Busverkehr muss entsprechend einen Umweg über die Kurstadt machen. Denn für Busse muss die Durchfahrt aufgrund von eventuellen Verengungen über die gesamte Dauer von 2 Jahren gesperrt werden. Der Schülerverkehr von Eppenhain zur Grundschule in Ruppertshain soll hingegen geregelt sein.
Auch die Rettungsdienste werden über die Stadt Königstein gewährleistet.
PKWs und Fußgänger müssen über die gesamte Bauzeit mit eventuellen Engstellen rechnen. Jedoch soll zumindest auf einer Seite der Straße zu jeder Zeit ein Fußgängerdurchweg gewährleistet sein.
Nachdem der erste Bauabschnitt nach geplanten sechs Monaten vollendet ist und die Baustelle ein Stück weiter in Richtung Zauberberg klettert, können auch die Ortsausfahrt und somit die Landstraße nach Fischbach wieder freigegeben werden. Die großflächige Umleitung über Königstein bleibt natürlich bestehen, so erklärt es der Bürgermeister.
Die Anwohner sollen auch nochmals durch eingeworfene Infoblätter über spezifische Einschränkungen in ihrem Bauabschnitt informiert werden.
Am Zauberberg endete die Begehung der zukünftigen Baustelle, die sich im letzten Bauabschnitt bis zur Haarnadelkurve kurz vor dem Ortsausgang gen Königstein ziehen wird. Vor Ort bot Bürgermeister Kündiger nochmal die Möglichkeit, Fragen zu beantworten und Einsicht in die Baupläne zu nehmen. Zudem bat er die Betroffenen um Verständnis gegenüber der Stadt und betonte die Notwendigkeit der Baumaßnahme, von der er sich eine schnelle und reibungslose Durchführung erhofft. Auch der akute Wassernotstand wurde Teil des Dialogs, denn der, so verdeutlicht es Kündiger, „betrifft nicht nur die Stadt Kelkheim, sonder auch alle Ortsteile.“.
Viele Bürger nehmen das Angebot des Dialogs an, fragen, kritisieren und nehmen Planeinsicht. Ein Eppenhainer Vater stört sich vor allem an den schweren Einschränkungen für Schüler, die enorm von den Einschränkungen belastet sein dürfen. Der sonst relativ kurze Weg nach Fischbach und Kelkheim, der schon ein frühes Aufstehen erfordert, wird nun zu einem langwierigen Umweg über Königstein, den Eltern und Kinder selbst koordinieren müssen. Zwar soll der Fahrplan nach Eppenhain angepasst werden, eine bessere Verbindung wünschte sich der Eppenhainer Vater trotzdem.
Es gab allerdings auch viel Lob für die Baumaßnahme sowie die Ortsbegehung und aufwendige Information der Bürger. Vor allem eine Gruppe Ruppertshainer, die meisten direkte Anwohner der Bauabschnitte, empfinden die Baumaßnahme als „gut geregelt“. So sei die Erneuerung genauso unvermeidbar wie die damit einhergehenden Einschränkungen, mit denen diese Anwohner gut leben könnten. Die härteste Zeit sei nach 6 Monaten vorbei, auch vor „Schleichwegen“ durch die Wohngebiete besteht bei den Herren wenig Sorge. Vor allem die Erneuerung der Bürgersteige und Verlegung eines neuen Hauptkanals freut die Gruppe Ruppertshainer, auch weil „es für uns nicht teuer wird“. Da hat die Stadt allerdings ziemlich Glück gehabt, so erklärte es Bürgermeister Kündiger: Eigentlich sei man in der Planungsphase aus dem entsprechenden Landesprogramm gerutscht, trotzdem komme nun das Land für die Fahrbahnerneuerung auf.
Den Rest der Kosten, zum Beispiel für den neuen Hauptkanal, trägt die Stadt Kelkheim.
Die Veranstaltung am Zauberberg endet so auch mit viel Lob für die Stadt sowie die organisierte Ortsbegehung und mit der Gewissheit, dass die Ruppertshainer Straßenerneuerung trotz all ihrem Mehrwert noch viele Gemüter beschäftigen wird.