Enkeltrick und Co: Wie verhalte ich mich richtig?

Seien Sie vorsichtig, wenn es an der Haustür klingelt.Fotos: pexels.com

Kronberg (ju) – Es gibt sie immer noch und immer wieder – die Fälle von Betrug via WhatsApp oder Telefon, auf die vor allen Dingen ältere Mitbürger hereinfallen. So auch in der vergangen Woche zum wiederholten Male in der Region. Mittels betrügerischer Kontaktaufnahme via WhatsApp wurde am Dienstag ein Mann um sein Erspartes betrogen. Wie beim klassischen Enkeltrick am Telefon beginnen die Betrüger ihre Masche mit einer namenlosen Anfrage. Dann spinnen sie ihre Geschichte fort und schildern etwas von einem defekten Handy, weshalb sie eine andere Nummer hätten. Die Kriminellen bitten im Namen einer Tochter, eines Sohnes oder eines anderen Familienmitglieds die neue Nummer zu speichern und erklären, dass sie dringend Geld benötigen würden, da auf ihrem derzeitigen Handy kein Online-Banking möglich sei. Sie bitten daher, Überweisungen für sie zu tätigen. Es sei sehr dringend. Im Glauben daran, mit dem eigenen Sohn zu kommunizieren, tätigte der Geschädigte im vorliegenden Fall eine Geldüberweisung und musste später feststellen, dass er Betrügern aufgesessen war. Die Polizei rät, bei Nachrichten von unbekannten Absendern zunächst über die bekannten Rufnummern Kontakt mit der angeblichen Person aufzunehmen und bei Geldforderungen stets misstrauisch zu sein. Im Zweifel hilft ein Anruf bei der Polizei. Oberste Prämisse: BLEIBEN SIE MISSTRAUISCH!

Ältere Menschen in Deutschland sind erfreulicherweise insgesamt viel seltener von Kriminalität betroffen als jüngere. Senioren verhalten sich meist umsichtig und leben entsprechend sicher. Dennoch gibt es Bereiche und Situationen, in denen auch ältere Menschen Risiken ausgesetzt sind, und zwar dort, wo sie so etwas gar nicht erwarten: an der Haus- oder Wohnungstür, in den eigenen vier Wänden und auch am Telefon. Manche Täter versuchen, durch Tricks und Täuschungen an das Vermögen älterer Menschen zu gelangen: Sie klingeln an der Haustür und geben sich als jemand anderes aus. Ihr Ziel ist es meistens, in die Wohnung zu gelangen, um dort Bargeld oder Schmuck zu stehlen. Andere melden sich am Telefon und geben sich als naher Verwandter aus, der in Not ist und dringend Geld benötigt.

Die Tricks an der Haustür

Beliebt bei Kriminellen sind Tricks an der Haustür. Ziel ist dabei immer, in Ihre Wohnung zu gelangen, um Bargeld, Schmuck oder andere Wertsachen zu entwenden. Dabei wenden die Täter vielseitige Tricks an: Sie bitten beispielsweise um Hilfe oder eine Gefälligkeit, fragen nach einem Glas Wasser oder nach etwas zum Schreiben. Andere möchten Ihre Toilette oder Ihr Telefon benutzen oder Geschenke für Ihren Nachbarn abgeben. Es gibt auch Täter, die sich als Amtsperson ausgeben und behaupten, in dieser Eigenschaft in Ihre Wohnung zu müssen, zum Beispiel als Polizist oder Gerichtsvollzieher. Wiederum andere geben sich als Mitarbeiter von Elektrizitätswerken aus oder behaupten, von der Hausverwaltung zu sein. Ein weiterer Trick ist, Ihnen vorzutäuschen, Sie zu kennen, zum Beispiel ein entfernter Verwandter, früherer Nachbar oder ehemaliger Kollege zu sein. Letztlich wollen die Täter nur in Ihre Wohnung gelangen, um dann in einem günstigen Moment Ihre Wertsachen zu stehlen. Vorsicht ist auch geboten, wenn Sie an der Haustür zu Spenden oder zum Abschluss von Abonnements gedrängt werden. Seien Sie lieber misstrauisch und machen Sie deutlich, dass Sie nicht interessiert sind. Auch hier rät die Polizei:

Das Phänomen „Enkeltrick“

Das Telefon klingelt: „Ja hallo, ich bin’s, deine Enkelin. Ich hatte einen Unfall, bin verletzt, aber es geht mir gut. Ich war auch nicht Schuld. Aber die andere Frau, die muss operiert werden. Wir wollen das ohne viel Tamtam regeln. Und das kostet Geld!“ oder „Hallo ich bin’s dein Enkel. Ich kann kurzfristig an eine günstige Wohnung kommen. Dafür brauche ich schnell Geld für eine Anzahlung. Verrate aber nichts den anderen. Das soll eine Überraschung sein.“ oder, oder, oder ... So oder so ähnlich steigen Betrüger in die Masche Enkeltrick ein, um ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen.

Die Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte (meistens Enkel oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein: „Rate mal wer am Telefon ist?“ Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer Notlage sofort benötigen (zum Beispiel nach einem Autounfall). Durch mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer, verbunden mit Appellen wie: „Hilf mir bitte!“

Die Täter bitten um absolute Verschwiegenheit gegenüber Dritten (zum Beispiel anderen Verwandten). Weil sie angeblich nicht selbst kommen können, vereinbaren sie mit den älteren Menschen ein Kennwort, das ein Freund oder Bekannter nennen wird, wenn er als Bote das Geld abholt. In zahlreichen Fällen haben die älteren Opfer nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge von ihrem Konto abgehoben, um dem vermeintlichen Enkel zu helfen.

Die Polizei empfiehlt den Angehörigen oder nahe stehenden Personen von älteren Menschen: Um ältere Menschen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen über die Methoden der Trickbetrüger.

Wenn Sie selbst angerufen werden:

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