„Gemeinsam für die Ukraine“ und Johanniter-Unfall- Hilfe e.V bringen Rettungsfahrzeuge in die Ukraine

An der slowakisch-ukrainischen Grenze war erstmal Halt für die beiden Rettungsfahrzeuge. Die Zollpapiere stimmten nicht. Foto: Gemeinsam für die Ukraine e.V.

Kelkheim/Frankfurt
(kez/ju) – Der russische Terror in der Ukraine kennt keine Grenzen, selbst vor zivilien Zielen macht der Aggressor nicht Halt. Am vergangenen Wochenende traf eine mit 950 Kilogramm Sprengstoff bestückte Rakete ein Wohnhaus in Dnipro – mindestens 40 Menschen starben, fast genauso viele Menschen werden noch vermisst, etliche wurden verletzt. Inzwischen wurde die Suche nach Überlebenden eingestellt. Die Welt schaut mit Entsetzen auf die von Putin entfesselte Gewalt. Doch es sind die Aktionen im Kleinen, die den Ukrainern auch weiterhin zeigen: Wir sind bei Euch, wir stehen Euch bei und versuchen zu helfen, wo wir können. Der Verein „Gemeinsam für die Ukraine e.V.“ hat mit seinem Partner Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Rhein-Main, einen Krankenwagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug in die Ukraine überführt. Beide über die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. gespendeten Fahrzeuge sind voll funktionsfähig und werden in Dnipro sowie in den benachbarten Gebieten insbesondere zum Transport und der medizinischen Versorgung von Kriegsverletzten eingesetzt.

Beide Fahrzeuge wurden vollständig mit umfassender Notfallausrüstung, einem Sauerstoff-Konzentrator, Bronchoskopen und Verbandsmaterial ausgestattet.

„Gemeinsam für die Ukraine“ arbeitet mit Partnerorganisationen in Dnipro und setzt von dort aus seinen Schwerpunkt auch in den frontnahen Bereichen bis hin in Feldlazarette. Zahlreiche Hilfstransporte gingen bereits mit Sattelschleppern von Kelkheim aus in dieses Gebiet.

Für den Verein war es besonders wichtig, die Überführung und Übergabe der beiden Fahrzeuge selbst vorzunehmen. Wie bei allen anderen Projekten und humanitären Transporten war es von Bedeutung, dass durch persönliche Kontakte gewährleistet wird, dass die Sachspenden sicher und zuverlässig im Gebiet von Dnipro ankommen und eingesetzt werden.

Die Überführung wurde vom Verein mit Tetyana Fischer, als Mitglied des Vorstandes aus Kelkheim, Vitalii Horbulia aus Steinbach sowie Peter Appelrath und Erwin Paske, beide aus Friedrichsdorf, geplant und durchgeführt.

Die Überführung sollte ursprünglich in drei Tagen, vom 17. bis 19. Dezember 2022, über die Bühne gehen und startete mit der ersten Etappe von rund 1000 Kilometern über Wien nach Budapest.

Am nächsten Morgen ging es in die Slowakei an die ukrainische Grenze, wo auf ukrainischer Seite in Uschgorod bereits der Leiter des für Sanitätsfuhrparks zuständigen Kommunalbetriebes aus Dnipro und ein leitender Arzt auf die Fahrzeuge warteten. Trotz umfangreicher Unterlagen, von wem die Fahrzeuge stammen und wer die Empfänger waren, wurde dem Team durch slowakische Grenzbeamten erklärt, dass die Unterlagen nicht ausreichend wären und eine illegale Verwendung in der Ukraine nicht auszuschließen sei. Kurzum: Wir wurden zurückgewiesen. Es gab weiterhin die Aufforderung durch einen Zollbeamten, die Ausfuhrunterlagen beim Zollamt im slowakischen Michalovce fertigzustellen. Dadurch waren die Helfer gezwungen, in dieser Stadt ungeplant zu übernachten.

Am nächsten Morgen um 7 Uhr war das Team im genannten slowakischen Zollamt. Nach zahllosen Änderungen der Unterlagen, die immer wieder von der Johanniter-Unfall-Hilfe in Frankfurt von Oliver Pitsch und seinen Mitarbeitern ergänzt oder im Formular an eine andere Stelle gesetzt und neu übermittelt werden mussten, konnten die Flure des Zollamts gegen 15.30 Uhr wieder verlassen werden und man begab sich unmittelbar zur Grenze. Um 23.06 Uhr konnten die beiden Fahrzeuge endlich übergeben werden.

Die Übernachtung in Uschgorod in einem Haus in einer dunklen Straße ohne Strom und Heizung vermittelte einen kleinen Eindruck von dem Leid der ukrainischen Bevölkerung, selbst weitab von den Kampfgebieten.

Am Dienstag früh ging es für das Team von dem slowakischen Grenzort Ubla nach Budapest und dann mit dem ICE über Wien nach Frankfurt/M. Die geplante Ankunft um 23.33 Uhr verzögert sich noch um 2 Stunden. Ein großer Dank geht an den Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Rhein-Main, Oliver Pitsch und sein Team, die an die Stadt Dnipro bereits mehrmals humanitäre Hilfe geleistet haben. Dnipro ist ein Hauptknotenpunkt bei der medizinischen Versorgung der Kriegsverletzten aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zu den Kriegsgebieten.

Zur Info

Der Verein „Gemeinsam für die Ukraine e.V.“ ist eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, mit Hilfe von Spendengeldern und Sachspenden notleidende ukrainische Menschen in der aktuellen Kriegssituation umfassend zu unterstützen – www.gemeinsam-ukraine.de

Das
Spendenkonto
des Vereins:

IBAN: DE50 5004 0000 0332 8531 00,

BIC: COBADEFF

Sachspenden
werden im Spendenzentrum Bad Homburg, Gluckensteinweg 101, dienstags 10 bis 13 Uhr, donnerstags 15 bis 18 Uhr und samstags 10 bis 13 Uhr angenommen. Welche Spenden momentan benötigt werden, kann der Homepage entnommen werden.



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