Howmet Stiftung unterstützt Kelkheimer Schulen

Glückliche Gesichter bei allen Beteiligten. Für dieses Jahr gab es 30.000 Euro von der Stiftung für die Schulen. Foto: Judith Ulbricht

Ausgelassene Stimmung in der Eichendorffschule? Mehrere Schulleiter unter einem Dach, dazu noch der Bürgermeister Albrecht Kündiger und Petra Bliedtner, Leiterin des Amtes für Jugend und Integration – was war da los?

Etwas sehr Erfreuliches und in Zeiten der Pandemie auch ein Zeichen der langsam zurückkehrenden Normalität. Torsten Singer, Schulleiter der GSF, Stefan Haid, Leiter der Eichendorffschule, und Claudia Reimann, Schulleiterin der Anne-Frank-Schule, wollten Danke sagen. Ihr Dank war an die Howmet-Stiftung gerichtet, die seit vielen Jahren Projekte an den Schulen für Kinder aus bildungsfernen Familien finanziell unterstützt. Hinzu kommen Bildungsangebote, die Mädchen technische Berufe näherbringen sollen.

Alexander Vandeputte freut sich, dass die Projekte an den einzelnen Schulen auch während der Pandemie weitergelaufen sind und jetzt wieder Fahrt aufnehmen. „Ich bin begeistert über jeden kleinen Schritt, der uns wieder in die Normalität zurückführt“, so der Geschäftsführer der Howmet Arospace mit Sitz in Kelkheim. Auch er hat gemerkt, dass nach über einem Jahr nicht nur wir Erwachsenen an unsere Grenzen kommen. „Wir waren ein Jahr nur zum Zuschauen gezwungen, gerade für die Schüler eine schwere Zeit, ohne soziale Kontakte, das Interagieren, den normalen Alltag in der Schule“, zieht er Bilanz. Umso schöner, dass dieses Treffen jetzt möglich war.

Torsten Singer sieht das ähnlich. Der Schulleiter, der vergangenes Jahr, mitten in der Pandemie, die Leitung der Gesamtschule in Fischbach übernahm, zeigt sich begeistert von der Arbeit der Stiftung. „Sie fördern Dinge, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so spektakulär sind, aber sie übernehmen Verantwortung, gerade für die schwächeren Schüler“, lobte Singer. Auch für die gute Zusammenarbeit mit dem Amt für Jugend der Stadt hatte er nur lobende Worte. Ihm sei es wichtig, Mädchen an technische Arbeiten heranzuführen, manchmal an ganz profane. „Sie sollten zum Beispiel wissen, wie man eine Bohrmaschine bedient, also praktisch arbeiten.“ So floss an der GFS ein Teil des Geldes in den Bau von Palettenmöbeln, eigenhändig von Schülerinnen und Schülern zusammengebaut. Und dann gab es da noch die Calliope AG. Hier lernen Schüler das Programmieren eines Minicomputers. Mit der AG sollten auch die Mädchen angesprochen werden, sich näher mit dem Thema zu befassen, doch die Hemmschwelle ist hoch. Gerade mal ein Mädchen fand sich im vergangenen Jahr. So kam man auf die Idee, die Gruppe zu splitten, so dass die Mädels anfangs unter sich sind. Und siehe da, es funktionierte. „Das war so eine Art Initialzündung plötzlich“, freut sich Torsten Singer. Die Mädels hatten Mut gefasst und arbeiten am Ende gemeinsam mit den Jungs an der Programmierung des Computers.

In der Eichendorffschule wurden die Stiftungsgelder ebenfalls sinnvoll eingesetzt. Während der Ferien gestalteten die Teilnehmer des dortigen Sprachcamps eine Wand nach eigenen Vorstellungen farbig. Und auch hier steht das Thema MINT im Mittelpunkt. Wie an der GSF wurden Minicomputer angeschafft und von Schülerinnen und Schülern programmiert. Marvin aus der 10. Klasse betreut diesen Kurs. Während der Pandemie kümmerte er sich gemeinsam mit seinem Vater um den Server der Schule, band das Konferenz-System BigBlueButton ein. Ab der 5. Klasse können sich die Schüler der EDS für die Programmier-AG anmelden. Anders als auf der GSF sind hier die Mädels zahlreich vertreten und vor allen Dingen voll involviert. Was mit dem Minicomputer beginnt, endet dann mit der Programmierung von Apps und Websites.

Für Claudia Reimann, Leiterin der Anne-Frank-Schule, bestand die große Herausforderung darin, die Projektgelder sinnvoll einzusetzen unter den Pandemiebedingungen. Und auch hier kam man auf tolle Ideen. Die Schule schaffte Fahrräder an und legte einen Fahrradparcour auf dem Schulhof an. „Uns schwebte eine Mischung aus Technik und Immigration vor, gepaart mit Bewegung, vor allem an der frischen Luft“, so die Schulleiterin. So kann man den Kindern die Technik näherbringen, Sprachbarrieren abbauen, weil alle miteinander interagieren müssen, die Angst vor dem Fahrradfahren nehmen und sich nebenbei noch sportlich betätigen. „Wir verbinden die Sinnhaftigkeit mit der Freude, Sprache mit Bewegung und Technik“, begeistert sich Claudia Reimann.

Und so bleibt festzuhalten, dass die Schulen verantwortungsvoll mit den Spendengeldern umgehen und auch in Zukunft die Sensibilisierung für die Themen Digitalisierung und Förderung bildungsferner Familien weiter fortschreitet. Denn wie Stefan Haid so schön zum Abschluss sagte: „Wenn die Pandemie ein Gutes hatte, dann war es der Fortschritt an den Schulen im Bereich Digitalisierung.“

Die Howmet-Stiftung unterstützte das Netzwerk der formalen und nonformalen Bildung in Kelkheim schon seit vielen Jahren – mit 20.000 Euro Spendengeldern im letzten Schuljahr. Für 2021 wurden 30.000 Euro bereitgestellt. Die von den Schulen angedachten Projekte werden von der Stiftung geprüft. Erst dann fließen die Gelder.

Während der Beantragung der Projekte erhalten die Schulen Support und Unterstützung durch die Firma Howmet Aerospace. Die Förderidee der Foundation steht dabei immer im Mittelpunkt.



X