Und immer wieder der Atzelbergturm

Für einiges Kopfschütteln sorgte auf der Stadtverordnetenversammlung ein Antrag der CDU-/SPD- und FDP-Fraktion zur „Aufwertung des Atzelbergturms“. Darin beauftragt die Dreier-Fraktion den Magistrat, folgende Verbesserungsvorschläge zur Ausgestaltung des Atzelbergturms zu berücksichtigen:

1. Die adäquate Ausgestaltung mit einem Geländer, um auch Kindern die Begehung des Turmes zu ermöglichen.

2. Eine verschließbare Tür im Zutrittsbereich.

3. Eine Vorrichtung auf der oberen Aussichtsplattform, zur Montage von Informationstafeln.

Begründet wurden diese drei Punkte von Dr. Michael Hellenschmidt (SPD) mit der geplanten Begehung des Turms auch durch Schulklassen, mit dem Vandalismus, dem schon die zwei vorherigen Türme zum Opfer fielen und zwingend eine Tür erfordern und mit der Information, dass dort oben schon immer Informationstafeln angebracht waren.

Dieser Antrag brachte natürlich die Opposition auf den Plan. Markus Göllner von der UKW nahm sich die Zeit, den Antrag Punkt für Punkt zu „zerlegen“. Er wies darauf hin, dass bei der Planung des Turms ein Handlauf auf der normalen Höhe von 90 Zentimetern vorgesehen ist. Kleinere Kinder würden selten allein den Turm hochklettern, sondern würden von den Eltern an der Hand geführt oder auf den Arm genommen. „Und ich denke, eine Planstelle für einen Turmwächter ist illusorisch“, merkte er sarkastisch zum Thema verschließbare Tür an. Denn schließlich würde man an dem abgelegenen Turm dann jemanden benötigen, der die Tür auf- und wieder zuschließt. Auch dass das Therma Informationstafeln nochmal auf die Tagesordnung gehieft wurde, stieß bei ihm auf Unverständnis. „Das ehemalige Parlamentsmitglied Sebsatian Borst hatte schon damals in Eigeninitiative für die Anbringung von Infotafel gesorgt und hat das auch nach der Fertigstellung des neuen Turms vor“, so seine Aussage.

Ivaloo Schölzel von den Freien Wählern schloss sich Markus Göllner an. „Von uns wurden Anträge in diesem Parlament abgelehnt mit dem Hinweis, dass das Thema durch ist und jetzt kommen sie mit ihren Kleinigkeiten“, monierte sie das Verhalten der Dreier-Fraktion.

Das letzte Wort hatte Bürgermeister Albrecht Kündiger, der deutlich wurde: „Sie werfen der Verwaltung häufig vor, dass immer alles so lange dauert und herausgezögert wird und kommen dann mit immer neuen Anträgen mit denen wir uns beschäftigen müsen.“ Er wies ein wiederholtes Mal darauf hin, dass der Architekt zugesichert habe, für einen sicheren Aufstieg nicht nur für Schulklassen zu sorgen. Und auch die Tafeln seien selbstverständlich. Er mahnte die Dreier-Fraktion: „Bedenken sie bitte die Folgekosten, die durch den Einbau einer Tür entstehen. Andere Türme, ähnlich dem Atzelbergturm und seiner Lage, zum Beispiel in Mammolshain, haben keine Tür. Der Turm soll schließlich genutzt werden.“ Damit spielte er darauf an, dass die drei Fraktionen ihren Antrag eventuell noch einmal überdenken.

Das passierte allerdings nicht. Mit 20 Ja-Stimmen, 18 Nein-Stimmen und vier Enthaltungen wurde dem Antrag stattgegeben.

Mal schauen, wann dann die Stellenausschreibung für den Turmwächter erfolgt.



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