Eine Installation am Zauberberg: „Liegekur“

Ein leuchtendes Gelb unterhalb der Zauberberggebäude im sattgrünen Gras – ein ungewohntes Bild an dieser Stelle. Und genau genommen auch nur eine Momentaufnahme, denn diese attraktive Liege, die unter einem Gestell hing, hatte nur Bestand für ein paar Tage. Es handelte sich um ein Kunstwerk „Liegekur“ der Kölner Künstlerin Lea Letzel. Mit „Liegekur“ lässt sich – blickt man in die Geschichte des Zauberbergs mit seinen Betten für Tuberkulosekranke – eine gedankliche Verbindung zu dieser Installation aufbauen. Und der Titel lautete „Klangkunst in der Industriekultur“ als Installation zu den diesjährigen Tagen der Industriekultur der Kulturregion Frankfurt-Main.

So lässt sich gedanklich eine Verbindung vom Zauberberg in die Industrie des zwanzigsten Jahrhunderts schaffen oder vielleicht besser umgekehrt, denkt man an die tuberkulosekranken Patienten, die sich mit den Tuberkeln in der damaligen Industrie ansteckten – mit dem Blick auf die Frankfurter Skyline.

Liegekur in der guten Luft des Taunus – befreit von dem Lärm in den ungesunden Industriehallen – und dann heute als Klang-Installation? Nun, wenn genug Wind aufkam, gab es Schwingungen in der Installation, die leichte, beruhigende Töne erklingen ließen. So wie es die Beruhigung mit Hilfe der Klangschalen gibt, die auch tibetanische Mönche gut kennen: Abschalten vom Alltagsstress.

So hat die junge Kölner Künstlerin unter dem Titel die Installation „Liegekur“ entworfen, zu dem es Führungen zur Geschichte des Zauberbergs und zur Installation furch Marianna Bopp und der Künstlerin gab.

Zur Künstlerin: Lea Letzel lebt und arbeitet als Künstlerin, Regisseurin und Pyrotechnikerin in Köln. Sie schafft Räume, Konzertsituationen, Konzert-Installationen, Performances und Videoarbeiten, die sowohl in der Black Box des Theaters als auch im White Cube der Bildenden Kunst gezeigt werden. Weiterer Hintergrund aus der Presseinfomation: „Alljährlich stellt die Kulturregion Frankfurt Rhein Main im Rahmen der „Tage der Industriekultur“ besondere Orte der Industriekultur vor.“

Erstmals werden an zehn ausgesuchten Orten der Region multimediale Kunstwerke junger Künstlerinnen und Künstler unter dem Schwerpunkt Sound, Licht und Video vorgestellt, die der Kulturfonds Frankfurt RheinMain innerhalb seines Projektes Klangwelten auswählt und fördert.

Lea Letzel mit einem Teil ihrer Installation „Liegekur“ unterhalb des Zauberberggebäudes.
Foto: Stadt Kelkheim

Julian Wirth (links) von der Stadtverwaltung Kelkheim und Jürgen Moog, der Vorsitzenende des Museumsvereines, beim Installieren der Installation.
Foto: Privat

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