Kelkheim (kez) – Im Duell der Aufsteiger am vergangenen Samstagabend in der Eichendorffhalle ging sie weiter, die mittlerweile unglaubliche Reise der Oberligamannschaft der TSG Münster in der ersten Oberligasaison nach der Landesligameisterschaft und dem direkten Wiederaufstieg in Hessens höchste Handballliga. 29:1 Punkte sind das Ergebnis der vergangenen 15 Spieltage, und man mag sich gar nicht vorstellen, die Mannschaft hätte bereits zu Saisonbeginn zu der Leistung gefunden, die sie seit Mitte Oktober vergangenen Jahres Woche für Woche zu zeigen im Stande ist. Mit 31:24 schickte die Mannschaft von Trainer Daniel Wernig auch den Mitaufsteiger aus Bruchköbel ohne Zählbares zurück in die Heimat.
Dass die Gästemannschaft aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden durfte, musste das Team der TSG bereits im Hinspiel in der Dreispitzhalle erleben. Nur mit Mühe und einer glanzvollen Parade von Torhüter Fin Welkenbach in der Schlusssekunde gelang seinerzeit ein doppelter Punktgewinn. Die TSG war also gewarnt, zumal sich die SG aus Bruchköbel mitten im Abstiegskampf befindet und sich in der Winterpause namhaft verstärkt hatte. Die Anfangsminuten in der Eichendorffhalle schienen das alles zu bestätigen. Bruchköbel dominierte weite Teile der ersten Halbzeit, und nach 20 Spielminuten sah sich das Münsterer Trainerteam beim Stand von 8:12 zu einer ersten Auszeit gezwungen. Doch auch in der Folgezeit ließen die Münsterer die notwendige Konsequenz in Abwehr und Angriff vermissen. Erst als Gästetrainer Tegaday Ramos Nuez nach 24 Minuten seine Auszeit nahm, drehte sich die Partie. Nach einem 10:14-Rückstand konnte das Team der TSG Münster bis zur Halbzeit den Rückstand mit 14:15 noch auf ein Tor verkürzen.
In der Kabine muss Trainer Daniel Wernig wohl die richtigen Punkte angesprochen und die richtigen Worte gefunden haben. Andererseits ist es eine Stärke der TSG in dieser Saison, zu keiner Zeit den Kopf zu verlieren und auf die eigene Stärke zu vertrauen. Ein völlig verändertes Bild daher gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit. Münsters Abwehr bekam nun den notwendigen Zugriff in der Abwehr und zeigte die in der ersten Halbzeit noch vermisste Konsequenz im Angriff. Folgerichtig gelang auf der anderen Seite den Gästen nahezu nichts mehr. Münster egalisierte den Rückstand und ging schnell mit 19:15 in Führung. Acht Minuten benötigten die Gäste für ihre ersten Torerfolge im zweiten Spielabschnitt. Ähnlich auch das Spielende. Während die Gäste in der 54. Minute ihren letzten Treffer zum 27:24 erzielten, sorgten Felix Ikenmeyer, Klaudio Hranjec und zweimal Patrick Weber in den Schlussminuten für den deutlichen 31:24-Endstand.
Mit 33:7 Punkten belegt die TSG nach 20 gespielten Partien in ihrer schon jetzt erfolgreichsten Oberligasaison derzeit den vierten Tabellenplatz und hat mit dem Nachholspiel am Karsamstag im Derby gegen die HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim die Chance, wieder auf Platz zwei vorzurücken und erneut zum ersten Verfolger des souveränen Tabellenführers aus Kirchzell zu werden.